Kreis Lörrach Der Blues soll die Regio erobern

Die Oberbadische
Big Daddy Wilson tritt am 20. Oktober in St. Agathen auf. Foto: zVg Foto: Die Oberbadische

Saisonprogramm: Clubkonzerte an fünf Konzertorten / Nächstes Dreiland-Bluesfestival in Planung

Von Gabriele Hauger

Regio. Die Faszination des Blues in die Regio tragen, neue Fans gewinnen und alte weiterhin begeistern – das möchten die Mitglieder des Vereins Exbluesive, der 2020 sein Zehnjähriges feiert. Seit 2015 firmiert er unter dem neuen Namen „Jazz und Blues Südbaden“ – die engagierten Köpfe sind geblieben. So stellten Klaus Deuss und Manfred Bockey beim Pressegespräch das neue Programm der Saison 2019/2020 vor, darunter wieder internationale Blues-Größen, aber auch lokale Musiker.

Saisonauftakt war Mitte September mit einem gefeierten Konzert des niederländischen Gitarristen Julian Sas in der Schopfheimer Kirche St. Agathen. Die als Kulturraum genutzte Kirche mit ihrem besonderen, schönen Ambiente und ihrer guten Akustik wird künftig ausschließlich mit ruhigeren Konzerten bespielt. „Wir wollen jeden unserer Konzertorte entsprechend seiner speziellen Atmosphäre nutzen“, so Manfred Bockey. Rockiges passe in die ehemalige Kirche nicht und werde schnell als viel zu laut empfunden.

Big Daddy Wilson wird in St. Agathen am 20. Oktober eine Mischung aus Blues, Soul und eine Prise Gospel bieten. Klaus Deuss verbindet mit dem Musiker, der als GI nach Deutschland kam, hier heiratete und blieb, eine jahrelange Freundschaft. „Er erzählt zu Herzen gehende Geschichten, und auf jeder seiner zehn CDS hat er ein Liebeslied an seine Frau veröffentlicht.“ Ein Abend also, der ganz dem Ambiente des ehemaligen Kirchenraums entspricht.

Ein auch noch sakral genutzter Konzertort ist die neu hinzugekommene Laurentius-Kirche in Tegernau. Der aus Chicago kommende, als weltbester Mundharmonikaspieler gehandelte Joe Filisko wird dort am 10. November gemeinsam mit Weltklasse-Gitarrist Eric Noden klassischen Vorkriegsblues aus dem amerikanischen Süden präsentieren.

Richtig Party soll es dann am 23. November mit den aus der Freiburger Ecke stammenden Musikern von Blossbluez im Gasthaus Eiche in Utzenfeld geben. Die Band mischt Funk- und Soulelemente mit Blues und zeigt sich experimentierfreudig. Klaus Deuss: „Das sind alles exzellente Musiker, die unglaublich gut improvisieren. Das wird fetzig – und tanzbar“, verspricht er.

Die beiden Spanier Joan Pao Cumellas und Miguel Talavera bieten ebenfalls die Kombination Mundharmonika/Gitarre. besonders spannend dabei: Talavera stammt aus einer Flamenco-Familie, und so wird traditioneller Blues mit Jazz und spanischer Musik gemixt – eigenwillig und auf höchstem Niveau, zu hören am 29. November, wiederum in St. Agathen.

Die beiden folgenden Konzerte werden in Kooperation mit dem Weiler Kulturamt im dortigen Alten Rathaus organisiert: Am 13. Dezember kommt der amerikanische Gitarrist Tommy Castro mit Funky Southern Soul, Big City Blues und Soul in die Regio. Sechs Mal erhielt er den Blues Music Award, legendär ist sein Auftritt in Montreux 2015.

Ebenfalls in Weil am Rhein tritt Frankreichs Crème de la Crème Soul-Funk-Blues Malted Milk auf. Satten Bläsersound gibt es am 31. Januar.

Der noch jugendliche Ausnahmegitarrist und Sänger Solomon Hicks tritt am 16. März in St. Agathen auf; Gitarrist Melvin Taylor am 27. März in Weil am Rhein. Und die stimmgewaltige Gospel-, Soul- und Bluessängerin Grace Love kommt am 24. April nach St. Agathe.

Zwei Hochkaräter sind zudem als Jubiläumskonzerte für das zehnjährige Vereinsbestehen angesetzt: Zum einen am 13. Mai im Alten Wasserwerk in Lörrach Henrik Freischlader, Deutschlands Aushängeschild in Sachen Blues und am 16. Mai zum Saisonabschluss in St. Agathen die First Class Bluesband, ebenfalls aus Deutschland, mit einem am Flügel spielenden Pianisten.

Das thematisch und musikgeschichtlich ausgerichtete Dreyland Bluesfestival ist 2020 wieder im August angesetzt. „Die Geschichte des Blues wird dann weitererzählt“, so Bockey. Derzeit laufen die Planungen.

An oberster Stelle für die Programmgestaltung insgesamt stehe wieder die Qualität, betonen Deuss und Bockey. Immer wieder dabei: Bands aus dem Mutterland des Blues. „Wir wollen das Publikum, auch neues, für den Blues erwärmen, und sind froh, auch jüngere Locations wie das Alte Wasserwerk in Lörrach dabei zu haben“, so Bockey. Ihm liegt am Herzen, dass auch jüngere Menschen die vielen Verbindungen der modernen Musik zum Blues entdecken – und dass der Blues zunehmend die Regio erobert.   www.exbluesive.de

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