Auch die Stadt Lörrach prüft die Beteiligung
Seit Jahresbeginn stellt aber auch Lörrach die Beteiligung daran auf den Prüfstand. Dass das Gütezertifikat ein wertvoller Wegbegleiter zur Erreichung der Klimaschutzziele gewesen sei, hatte Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic beim Mediengespräch der Stadt im Januar erklärt. Doch der EEA stamme aus einer Zeit, in der es noch wenige rechtliche Vorgaben für Kommunen gab. Inzwischen seien aber viele Aufgaben zu Pflichtaufgaben geworden. In einer Gemeinderatssitzung hatte die SPD schon vergangenen November das Aussetzen beziehungsweise den Ausstieg zu prüfen. Schopfheim ist bereits zu Jahresbeginn aus dem Zertifizierungsverfahren ausgestiegen, der Gemeinderat hatte im Januar zugestimmt.
Übermäßiger Aufwand
Im April zeigte sich dann im Kreisumweltausschuss, dass auch die Kreisverwaltung sowie die Kreistagsfraktionen der Freien Wähler und der SPD einen Ausstieg aus dem EEA , wegen des übermäßigen Aufwandes, erwägen. Die CDU-Kreistagsfraktion setzte in ihrem Antrag allerdings darauf, dass das europäische Gütezertifikat reformiert wird, damit der bürokratische Aufwand sinkt. Der EEA habe sich bereits weiterentwickelt und gewisse Punkte mit aufgegriffen, führte Thomas Hengelage (Grüne) an. Deshalb könne er mit dem Teilausstieg bis Ende 2025 nicht mitgehen. Er schlug vor, dass sich die Verwaltung an der Reform des europäischen Zertifikats beteiligen solle, damit der Landkreis einen EEA 4.0 wieder mittragen könne.
Gemeinsame Lösung
Klaus Eberhardt (SPD) sah das IEKK als Agenda des Landkreises und meinte: „Wir sollten uns auf unsere eigene Zielsetzung konzentrieren.“ Dennoch lobte er den „vermittelnden Beschlussvorschlag“, und weil Kommunen bereits aus dem EEA ausgestiegen sind, warb er dafür, diese für eine gemeinsame und möglichst einheitliche Lösung in die Diskussion mit einzubeziehen. „Wir wollen uns dem nicht ganz verschließen.“ Deshalb beschloss der Kreistag das Aussetzen der Teilnahme am EEA bis Ende 2025, damit die Verwaltung ihre knappen Ressourcen für die Weiterentwicklung des Klimaschutzmanagements im Landkreis nutzen kann.