Als Grund für das im vergangenen Jahr deutlich höhere Abfallvolumen nannte Bienroth zum einen zahlreiche größere Baumaßnahmen sowie in erster Linie den Aus- und Umbau des Recyclinghofes in Herten, der allein 34 500 Tonnen an Material brachte. Ebenso kam auch vermehrt leicht belasteter Erdaushub aus Rheinfelden dazu, zumal hier die ehemalige Metzgergrube inzwischen verfüllt ist und nun vollständig rekultiviert wird. An insgesamt 17 Stellen im Stadtgebiet fiel dioxin-belasteter Abfall an, was 81 Transporte verursachte mit Kosten von 34,50 Euro pro Kubikmeter.
Um die Anlieferungsmenge aus Rheinfelden zu begrenzen, verfährt die Abfallwirtschaft nach folgenden Kriterien: Wiedereinbau vor Ort, Verwertungsmöglichkeit innerhalb des Belastungsgebietes bei Erdaushub mit weniger als 100 Nanogramm pro Kubikmeter. Material mit mehr als 1000 Nanogramm muss ohnehin außerhalb des Landkreises entsorgt werden. Nochmals erinnerte die Leiterin des Eigenbetriebs daran, dass eine Monodeponie für Rheinfelden aus Kostengründen nicht vorstellbar war. Das hatte eine Machbarkeitsstudie 2009 ergeben.
Was mit der ehemaligen Bauschuttdeponie Wiechs sei, wollte ein Gesprächsteilnehmer wissen. Für eine Wiederinbetriebnahme der im Jahr 2016 geschlossenen Deponie sehe sie keine Chance, zumal die anfallenden Kosten ähnlich hoch seien wie auf der Deponie Scheinberg, machte Bienroth deutlich. Und was sie zudem betonte: Der im Landkreis auf die Deponie zu bringende Abfall werde auch im Landkreis Lörrach entsorgt, und nicht etwa auf der Deponie Lachengraben, die vom Landkreis Waldshut bewirtschaftet wird. Beim Bioabfall könnte es aber eine Kooperation geben, stellte die Landrätin in Aussicht.