Kreis Lörrach Diana Stöcker holt Direktmandat

Die Oberbadische
Strahlen um die Wette: Diana Stöcker und Takis Mehmet Ali im Landratsamt. Foto: Kristoff Meller

Christdemokraten müssen erneut Federn lassen / Hoffmann bleibt in Berlin / Zickenheiner noch offen

Auch auf Wahlkreisebene haben die Wähler der CDU einen Dämpfer verpasst. Gleichwohl hat Diana Stöcker mit Stand Redaktionsschluss das Direktmandat ihrer Partei für den Wahlkreis Lörrach-Müllheim ohne persönlichen Amtsbonus verteidigen können. Über eine zweite Amtszeit darf sich laut Hochrechnung Christoph Hoffmann (FDP) freuen, während Gerhard Zickenheiner (Grüne) um den Wiedereinzug bangen muss.

Von Michael Werndorff

Kreis Lörrach. Stöcker hat zwar das Direktmandat mit 25,4 Prozent der Erststimmen geholt, die großen Gewinner bei Zweit- und Erststimmen waren aber SPD, Grüne und FDP.

Takis Mehmet Ali heimste 24,2 Prozent der Zweitstimmen ein – 6,4 Punkte mehr als vor vier Jahren, als Jonas Hoffmann im Rennen um ein Bundestagsmandat für die Sozialdemokraten antrat. Auf persönlicher Ebene hat er mit 21,8 Prozent der Erststimmen kaum mehr eingefahren als der jetzige SPD-Landtagsabgeordnete im Jahr 2017.

Derweil hat die CDU im Wahlkreis wie auf Bundesebene erneut Federn lassen müssen. Bei der Erststimme hat die Rheinfelder Bürgermeisterin einen Verlust von 14 Punkten eingefahren. Armin Schuster, der ebenfalls gestern bei der Bekanntgabe der Ergebnisse im Landratsamt anwesend war, hatte bei der vergangenen Bundestagswahl die gleiche Erfahrung machen müssen: Er kam zwar auf 39,4 Prozent der Erststimmen, allerdings bei einem Verlust von 10,7 Punkten. Bei der Zweitstimme landete Stöcker mit 22,4 Prozent auf Platz zwei hinter Mehmet Ali, der auf ein Ausgleichsmandat hofft. Bei Redaktionsschluss war noch unklar, ob er das Ticket lösen konnte.

Die Wähler überzeugen und einen Stimmenzuwachs verbuchen konnten auch Christoph Hoffmann (FDP) und Gerhard Zickenheiner (Grüne): Hoffmann schnitt auch persönlich besser ab als 2017: Er erreichte 14,1 Prozent Erst- (plus 5,4) und 14,2 Prozent der Zweitstimmen (plus 3,2).

Zickenheiner hatte ebenfalls allen Grund zur Freude, wenn auch mit einem Wermutsstropfen. Zwar schnitten die Grünen im Wahlkreis mit 20,6 Prozent beziehungsweise 19 Prozent erneut besser ab, aber das Mandat konnte Zickenheiner allem Anschein nach nicht verteidigen. „Das wird eine lange Nacht“, sagte der Grüne im Gespräch mit unserer Zeitung. „Es ist fraglich, ob ich es schaffe“, kommentierte er den unsicheren Einzug über die Landesliste seiner Partei.

Während die AfD auf Bundesebene ein zweistelliges Ergebnis erreichte, schnitt sie im heimischen Wahlkreis weniger gut ab, lag aber mit 8,2 Prozent trotz Verlusten um 1,5 beziehungsweise 2,3 Punkten über der Fünf-Prozent-Hürde.

Nach hiesigen Maßstäben wäre die Linke nicht mehr im Bundestag vertreten: Moritz Kenk konnte 2,7 Prozent der Erststimmen auf sich vereinen. Bei den Zweitstimmen erreichte seine Partei 3,2 Prozent. Die Wahlbeteiligung belief sich auf 75,5 Prozent.

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