Zugleich zog der Vorsitzende Parallelen zur Gegenwart. Auch heute gebe es bürokratische Hindernisse, welche die Arbeit der Helferkreise – neben dem AKM gibt es in Lörrach auch den Freundeskreis Asyl – erschweren würden. Allerdings gebe es im heimischen Kreis „auf allen Ebenen eine positive Suche nach Lösungen der Probleme“, sagte Lempfert.
Seine Kollegen, Ingrid Jennert und Robert Kölblin, erinnerten daran, dass zu Beginn die beiden am häufigsten geäußerten Wünsche der Asylbewerber, jene nach Arbeit und Sprachunterricht, nicht erfüllt werden konnten. „Zuhören war eine meiner Hauptbeschäftigungen in diesen ersten Zeiten und ist es in gewissem Maße bis heute geblieben“, sagte Jennert. In diesem Zusammenhang dankte sie auch dem Diakonischen Werk, das schon damals Sozialarbeiter in den Asylunterkünften eingesetzt hat.
Michael Schmitt-Mittermeier, Geschäftsführer des Diakonischen Werks, gab in seinen Grußworten diesen Dank zurück und lobte die stets gute Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Miteinander. Er erinnerte daran, dass es bereits in den 1980er-Jahren im Landkreis Lörrach Flüchtlinge aus dem Iran und dem Libanon gegeben hat. Das politische Klima war damals dergestalt, dass im Jahr 1993 der Baden-Württembergische Landtag zu elf Prozent aus Mitgliedern der rechtskonservativen Partei Die Republikaner bestand. „Man vergisst das heute manchmal“, sagte Schmitt-Mittermeier. Auch Thomas Vollbrecht, Fachbereichsleiter Aufnahme und Integration beim Landratsamt, überbrachte Grußworte.