Die Arbeit sei strapaziös, vor allem für die Pflegekräfte, betont der Arzt. Sigrid Schwalke berichtet: Die Coronavorschriften erschwerten an vielen Stellen die Arbeit mit den psychisch Kranken. So müssten sie Abstand halten, wo es doch bei vielen gerade auch darum gehe, die Nähe anderer zuzulassen, miteinander zu sprechen und Kontakte zu knüpfen. Ein Spaziergang durch eine Fußgängerzone mit Maskierten koste Angstpatienten große Überwindung, so die Pflegeleiterin. Depressive hätten schnell Angst, etwas falsch zu machen und zögen sich dann um so mehr zurück. Und dennoch halten beide die Corona-Regeln für absolut notwendig und geben dies auch konsequent an ihre Patienten weiter. Richtig ärgern kann sich Fuat Zarifoglu über Corona-Leugner, die durch ihr egoistisches und inhumanes Verhalten andere in Gefahr bringen.
Wegen Corona kann auch die „Offene Gruppe“ jeden Freitag nicht mehr stattfinden, der gemeinsame Abschluss und für manche auch Höhepunkt der Woche. Hier kommen normalerweise Patienten, Angehörige, Ärzte und Pfleger zusammen bei selbstgebackenem Kuchen und Kaffee – für alle ein Lichtstrahl im Klinikalltag.
Dass Leitung und Team mit dem Herzen bei der Sache sind, wird bemerkt: In regelmäßig durchgeführten Patientenbefragungen bekommt die Psychiatrische Klinik Schopfheim positive Rückmeldungen. Patienten sind dankbar, dass sie hier sein durften und berichten, dass sie sich vertrauensvoll aufgehoben fühlten.