Kreis Lörrach Die Ideen kommen oft nachts

Alexander Anlicker

Spendentombola: Gerhard Hanemann spendet Kunstwerke im Wert von 6500 Euro

Drei großformatige Kunstwerke und 1000 Kunst-Karten-Sets im Gesamtwert von 6500 Euro stellt der Künstler Gerhard Hanemann aus Weil am Rhein-Ötlingen als Preise für die Spendentombola der Aktion „Leser helfen Not leidenden Menschen“ des Verlagshauses Jaumann (Die Oberbadische, Markgräfler Tagblatt, Weiler Zeitung) zur Verfügung.

Von Alexander Anlicker

Kreis Lörrach. „Ich male viel, warum soll ich nicht auch Bilder spenden. Ich freue mich, wenn jemand ein Bild von mir bekommt“, sagt Hanemann im Gespräch mit unserer Zeitung. Hinzu kommt das Vertrauen in die Aktion und die Verwendung der Spendengelder. „Das reicht mir völlig. Außerdem teile ich gerne“, sagt Hanemann.

Der Ötlinger Künstler sprüht vor Schaffenskraft. Bei den Gemälden handelt es sich um großformatige und farbenfrohe Acrylbilder, darunter ein stimmungsvoller Sonnenuntergang in kräftigen Rottönen, ein abstraktes Gemälde und ein Blumenfeld in leichten Pastelltönen, das Hanemanns Leidenschaft für Natur und Farben verbindet. Es seien alles relativ neue Werke, nichts aus der Kiste, betont er. Die Gemälde haben einen Wert von 2800, 1800 und 900 Euro.

Zu den meisten seiner Bilder gibt es eine Geschichte. Oft kommt ihm nachts die Idee für ein Bild mit Größen, Farben und Effekten. Zu 95 Prozent kommt beim Malen dann auch das heraus, was er sich im Kopf vorgestellt habe.

Er finde immer irgendwo eine Inspiration, selbst beim Lesen der Zeitung, wo er hin und wieder auf stimmungsvolle Fotos eines Sonnenuntergangs oder einer Reblandschaft stößt.

Der Wechsel von Farbtypen, wie Acryl, Öl oder Aquarell in Verbindung mit Spachtel, Collagen oder Airbrush, ermöglicht es dem Künstler, eine Vielzahl an Materialien wie Leinwand, Holz, Metall und Kunststoff zu bearbeiten. Drucktechniken mit alten Druckpressen für Linol- und Holzschnitte haben ebenfalls Platz in seinem Schaffen. Zuletzt widmete er sich modernen Gemälden auf Plexiglas in Verbindung mit Lichttechnik.

30 Jahre lang leitete Gerhard Hanemann seine eigene Druckerei, bis er sich im Jahr 2012 dazu entschloss, sich ganz der Kunst zu widmen. Das vierstöckige Anwesen an der Ötlinger Dorfstraße aus dem Jahr 1822 baute er für die künftige Nutzung als Galerie, Atelier und Kunstdruckwerkstatt aus.

„Gut und schlecht zugleich“, antwortet der Künstler auf die Frage, wie er bislang durch die Corona-Pandemie gekommen ist. Natürlich habe ihn auch der für Künstler katastrophale „Lockdown“ getroffen. Als ärgerlich empfand er insbesondere die Unklarheiten mit Schließung, Öffnung und Teilöffnung: „Das hat genervt“, sagt Hanemann.

Den „Lockdown“ hat der Künstler produktiv genutzt. „Ich habe mehr gemalt“, erklärt er auf Nachfrage.

In der Galerie sei es etwas ruhiger geworden, was sich aber nicht negativ auf den Verkauf auswirkt. Er zählt nur noch etwa ein Fünftel der Besucher im Vergleich zur Zeit vor Corona. Allerdings seien die Besucher kunstinteressierter und zielgerichteter.

Ausstellung in der Galerie

Auf vier Etagen ist neben Hanemanns eigenen Werken auch Kunst von verschiedenen regionalen und auch internationalen Künstlern zu sehen.

Noch bis zum Jahresende sind in der Galerie Hanemann, Dorfstraße 107, in Ötlingen Bilder, Skulpturen und Kunstdrucke von László Dervanics, Alexander Uecker, Brigitte Brumunt, Christiane Grimm sowie Fotografien der Ötlinger Fotografengruppe „K6“ zu sehen. Öffnungszeiten sind von Mittwoch bis Freitag jeweils von 14 bis 17 Uhr sowie Samstag und Sonntag von 13 bis 17 Uhr.

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