Kreis Lörrach Die regionale Identität stärken

Die Oberbadische
Gut aufgestellt und mit neuem Vorsitzenden geht der CDU-Kreisverband Lörrach optimistisch in die Zukunft. Jürgen Rausch wurde als Nachfolger von Armin Schuster zum Vorsitzenden gewählt. Foto: Gerd Lustig Foto: Die Oberbadische

CDU-Kreisparteitag: Jürgen Rausch folgt auf Armin Schuster / „Schlechtes Geschäft bei Ressortverteilung“

Mit einem neuen Vorsitzenden geht der CDU-Kreisverband Lörrach in die Zukunft. Mit großer Mehrheit wurde der Lörracher Jürgen Rausch beim Kreisparteitag in der Hülschenmatthalle in Schopfheim-Eichen als Nachfolger von Armin Schuster gewählt, der sechs Jahre an der Spitze des Kreisverbandes stand. Für weitere zwei Jahre im Amt bleiben die drei stellvertretenden Vorsitzenden Dominik Apel, Carsten Vogelpohl und Tobias Benz.

Von Gerd Lustig

Kreis Lörrach. Der CDU-Kreisverband sieht sich insgesamt gut aufgestellt und für das anstehende „Paket an Aufgaben, unter anderem die Landtagswahl“, gut gerüstet, wie Rausch betonte. Es gelte, bei den Wählern aus den linken und rechten Ecken ein Stück weit das Vertrauen in die Kompetenz der Mandatsträger zurückzuholen, das durch Unschärfen verloren gegangen sei.

Nachhaltigkeit sowie eine stärkere Betonung des Sozialen, aber auch der Wirtschaft und des Handels: Das gab der 56-Jährige, geboren in der Oberpfalz, der seit 16 Jahren im Landkreis Lörrach lebt und seit sechs Jahren Geschäftsführer des SAK ist, als Maxime seines Handelns aus. „Wir müssen die regionale Identität sowie auch die sozialverantwortliche Wirtschaft stärken“, erklärte der neue Kreisvorsitzende.

Vorgänger Armin Schuster, in dessen Rede und abschließender Bilanz schon etwas Wehmut mitschwang, freute sich, einen Kreisverband mit kerngesunder Wirtschaftslage, der gleichwohl keine großen Sprünge machen könne, zumal die Mitgliederzahl in den vergangenen sechs Jahren von 1364 auf 1107 schrumpfte, übergeben zu können.

Überhaupt betonte er erneut, dass er es eigentlich nicht für richtig befinde, Kreisvorsitzender und Abgeordneter in einer Person zu sein. Er, der gerne „auf der Straße spiele“, bleibe dem Kreisvorstand auch weiterhin in beratender Funktion erhalten. Er dankte „für die Erneuerung von unten“ und das Funktionieren der soziologischen Gruppen innerhalb des Kreisverbandes wie Junge Union, Frauen-Union und Senioren-Union.

Besonders stolz zeigte sich Schuster darüber, dass er an seinen Nachfolger einen Kreisverband mit „kreativer Diskussionskultur“ und einer starken Basis übergeben könne. „Und das muss auch so bleiben“, forderte er. Nicht zuletzt erinnerte er an zahlreiche Anträge in der Vergangenheit, die aus dem hiesigen Kreisverband kamen und sich auf Landes- und Bundesebene durchsetzen konnten. „Das hat Spaß gemacht und gab stets ein gutes Gefühl“, sagte Schuster.

Zum Schluss gab er noch seine Einschätzung zu dem ausgehandelten Koalitionsvertrag und der bevorstehenden Großen Koalition mit der SPD. Er sprach von einem Kompromiss, in dem die CDU keine Kröten habe schlucken müssen und in dem Vertrag durchaus die Handschrift der CDU zu lesen sei. „Der Vertrag ist eine Entscheidung für das Land und nicht für die Partei“, erklärte Schuster. Er räumte ein, bei der Verteilung der Ressorts wohl ein schlechtes Geschäft gemacht zu haben. Grundsätzlich bewertet er das Ausgehandelte aber für nicht so schlecht, schätzt das Risiko einer nichtfunktionierenden neuerlichen GroKo aber als hoch ein und wollte daher auch darüber sinnieren, ob sie denn bis zu Ende der Legislaturperiode halte.

Während er beim Vertrag mit der Wirtschafts- und Steuerpolitik nicht zufrieden ist, sieht er im Bereich Migration sowie in der Arbeits- und Sozialpolitik die CDU gut vertreten.

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