Erfolgsmodell
Theodor Karl Sproll, Rektor der DHBW Lörrach, ging auf das Erfolgsmodell konkret ein: 2100 Studenten werden in Lörrach an drei Fakultäten ausgebildet, 750 duale Partner und insgesamt 650 Dozenten zählt der Standort. Die Unternehmen investieren in ihre Studenten insgesamt 120 Millionen Euro, gab Sproll einen Überblick. Dabei ließ er die Hochschul-Ziele nicht unerwähnt: So werde die Internationalisierung vorangetrieben, weiter will die DHBW als Erfinder der dualen Ausbildung Marktführer sein und auch bei der Qualität an der Spitze stehen. Weiterhin stehe die DHBW für Regionalisierung, verwies er auf die lokale Vernetzung. Und: Die Lörracher DHBW habe den ersten englischsprachigen Studiengang eingeführt.
„Wir sind gut aufgestellt, allerdings gibt es Herausforderungen“, sagte Sproll. Das betreffe unter anderem die Finanzierung der DHBW und eine schnellere Etablierung neuer Studiengänge.
Anschluss nicht verlieren
Wo Licht ist, gibt es auch Schatten. Das zeigte sich in der Diskussions- und Fragerunde mit Vertretern der DHBW. Laut Sproll gebe Deutschland mit 4,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu wenig Geld für die Bildung aus: Im Ranking der OECD-Länder belege Deutschland Platz 19. „Wir verlieren den Anschluss an die Spitzengruppe der OECD-Länder“, warnte Sproll.
Dass man mehr Ressourcen benötige, befand auch Meteoblue-Chef Karl G. Gutbrod als Vertreter der dualen Partner. Und dass die DHBW mehr hauptberufliche Dozenten brauche, um dem Forschungsauftrag gerecht zu werden und die Qualität zu sichern, hieß es aus der Zuhörerschaft. „Wir gehen davon aus, dass es weitere Stellen geben wird“, antwortete Bauer. Schließlich wolle man bei der Hauptamtlichen-Quote vorankommen.
Mehr Finanzmittel
Was die Finanzmittel angehe, werde das Land in den nächsten fünf Jahren 1,8 Milliarden Euro für alle Hochschularten in die Hand nehmen, hinzu kämen Bundesmittel von 285 Millionen. Zudem werde die Grundfinanzierung erhöht. Insgesamt komme mehr frei verfügbares Geld zur Bewältigung anstehender Aufgaben in das System, erklärte Bauer. Für Sproll sei dies ein Schritt in die richtige Richtung.