Kreis Lörrach Dienstleistung im Schichtbetrieb

Gerd Lustig
Die Betriebe der Friseurinnung im Landkreis verzeichnen trotz Corona gute Ausbildungszahlen.Foto: Archiv Foto: Die Oberbadische

Friseure: Obermeister Peter Hauth ist mit Ausbildungszahlen zufrieden / Betriebe arbeiten derzeit hart

Die Corona-Pandemie hat – wenn auch unterschiedlich stark – sämtliche Lebens- und Geschäftsbereiche getroffen. Besonders Dienstleister und Handwerker wie die Friseure hat es bis in die Haarwurzeln erwischt. Trotz aller Umstände und Einschränkungen hat sich dies offenbar nicht auf die Ausbildungszahlen ausgewirkt.

Von Gerd Lustig

Kreis Lörrach. „Unsere Zahlen stimmen. Junge Menschen zieht es nach wie vor in unseren handwerklichen Beruf“, freut sich Peter Hauth, der seit vielen Jahren amtierende Obermeister der Friseurinnung im Landkreis Lörrach. 22 Azubis im ersten Lehrjahr starteten im September, dazu kommen 21 im zweiten und 19 im dritten.

Der Obermeister bringt im Gespräch mit unserer Zeitung noch einen weiteren Trumpf der regionalen Friseurbranche ins Spiel, nämlich die einjährige Berufsfachschule an der Gewerbeschule Rheinfelden, die seit Beginn dieses Jahres mit neuen Salons und Modellköpfen in neuen Räumen aufwartet.

Dieses Angebot richtet sich an Hauptschüler, die Interesse an den Gebieten Frisuren, Hautpflege, Kosmetik und Mode haben, aber erst einmal ein Jahr lang in den Beruf hineinschnuppern wollen. Bei erfolgreicher Praxisprüfung wird das Jahr auf die dreijährige Friseurlehre angerechnet. Dieses Angebot der Berufsfachschule ist sehr beliebt. „Auch jetzt haben wir wieder eine volle Klasse“, zeigt sich der Obermeister stolz.

Eigentlich sei keine Stelle aktuell in den Innungsbetrieben unbesetzt, bilanziert Hauth daher sichtlich zufrieden. Allerdings wisse er nicht, wie es in den Betrieben außerhalb der Innung derzeit aussehe.

Er geht aber davon aus, dass die Lage dort ähnlich sei. Dennoch bleibt er vorsichtig. Obgleich die Corona-Krise bereits mehr als ein halbes Jahr präsent sei und die Friseurbranche belaste, könne man noch keine verlässliche Aussagen machen. „In einem guten halben Jahr wissen wir mehr“, vermutet der Obermeister.

Er geht vom günstigsten Fall aus, dass die Pandemie dem Nachwuchs in diesem Handwerk beruflich nicht allzu viele Haare krümmen könne.

Was ihn indes derzeit Sorgen bereitet, ist, dass die Betriebe hart am Arbeiten seien und dies, um alle Corona-Verordnungen und Hygieneregeln einhalten zu können, meist im Schichtbetrieb. „Die gut sieben Wochen Lockdown ohne Umsätze holt man in diesem Jahr nicht mehr rein “, sagt er und hofft, dass alle Betriebe im Landkreis die Krise überstehen werden.

Letztlich wünscht er sich auch, dass die Menschen weiter ihre Angst davor verlieren, zum Friseur zu gehen. „In den Salons wird alles getan, um Ansteckungen zu vermeiden und ein hohes Maß an Sicherheit zu garantieren“, betont er.

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