Klimawandel
Ein düsteres Bild entwarf Michael Kauffmann vom Dezernat für Ländlichen Raum. „Wir werden uns auf immer häufigere Extremwetterlagen einstellen müssen“, sagte er mit Blick auf den Klimawandel. Landwirte müssten sich etwa mit angepassten Getreidearten, den optimalen Dünge-Zeiten und dem Bauen von Ställen, die an steigende Temperaturen angepasst sind, auseinandersetzen.
Einen Vorgeschmack habe der in diesem Jahr einsetzende Spätfrost geliefert, der Ende April für große Ernteausfälle bei den Wein-, Obst- und Gemüsebauern gesorgt hatte. Der Gesamtschaden im Landkreis Lörrach belaufe sich nach bisherigen Schätzungen auf 2,5 Millionen Euro, 76 Betriebe seien von den Ernteausfällen betroffen. Derzeit würden die Anträge auf Schadensersatz geprüft. Da der Spätfrost vom Land Baden-Württemberg amtlich als Katastrophe eingestuft wurde, gebe es Subventionen in Höhe von insgesamt 1,2 Millionen Euro.
Auch sogenannte Reliktarten wie das Auerhuhn würden unter dem Klimawandel leiden, legte Kauffmann dar. So gibt es im Schwarzwald derzeit nur noch 150 Auerhähne, damit gilt der Bestand als gefährdet. Was hingegen relativ neu in der Region vorkomme, sei der Maiswurzelbohrer, eine ursprünglich in den USA ansässige Käferart. Dieser Schädling zwinge Landwirte dazu, künftig nicht mehr jedes Jahr Mais anzubauen, sondern im jährlichen Wechsel zum Maisanbau auf eine „Zwischenfrucht“ wie etwa Weizen zu setzen, um die Maiswurzelbohrer-Population zurückgegehen zu lassen. Es gelte jetzt, die Landwirte entsprechend zu schulen.