Kreis Lörrach Ein Festtag für das Lesen

Die Oberbadische
Die Bibliotheksleiter „Onleihe Dreiländereck“ (v.l.): Maren Waiblinger (Staufen), Sabine Dietrich (Lörrach), Petra. Liebrecht (Müllheim), Ellen Benz ( Weil am Rhein), Juliane Blum (Efringen-Kirchen), Angelika Schweizer (Neuenburg) und Sabine Ließfeld (Wehr). Foto: Carmen Heilmann-Lieberum/zVg

Welttag des Buches wird am 23. April gefeiert. Gedrucktes Buch weiter am beliebtesten.

Lörrach - Wie in vielen Ländern wird am 23. April auch deutschlandweit von Buchhandlungen, Verlagen, Bibliotheken, Schulen und Lesebegeisterten der Unesco-Welttag des Buches, „der höchste Feiertag der Leseförderung“ gefeiert – auch in Lörrach.

Im Jahr 1995 erklärte die Unesco den 23. April zum „Welttag des Buches“, dem seither weltweiten Feiertag für das Lesen, für Bücher und die Rechte der Autoren. Die UN-Organisation für Kultur und Bildung hat sich dabei von dem katalanischen Brauch inspirieren lassen, zum Namenstag des Volksheiligen St. Georg Rosen und Bücher zu verschenken.

Sind Bücher in Zeiten des digitalen Wandels und der schnellen Information überhaupt noch attraktiv? Hat das Lesen in unserem reizüberfluteten Alltag noch eine Chance? Diese Frage stellten sich Bibliotheksleiter aus der Region Lörrach.

In einem Verbund von zehn Bibliotheken – Efringen-Kirchen, Lörrach, Müllheim, Neuenburg am Rhein, Schopfheim, Staufen, Waldshut-Tiengen, Wehr, Weil am Rhein, Wutöschingen – haben sie vor rund sechs Jahren die E-Bibliothek „Onleihe Dreiländereck – Online ausleihen, lesen und hören“ gegründet und bieten den Lesern seither die Möglichkeit unter rund 11 000 E-Books, E-Audios (Hörbücher) und E-Paper (Zeitungen und Zeitschriften) auszuwählen und diese digital auszuleihen. Das neue Angebot ist eine Antwort auf die zunehmende Digitalisierung der Medien und war von Beginn an eine Erfolgsgeschichte.

Lieber gedruckt als digital

Die Erfahrung der zehn Bibliotheken aus der Region zeigt dennoch: Das gedruckte Buch übt nach wie vor eine große Faszination auf Menschen aus und wird von den meisten immer noch deutlich vor den digitalen Medien bevorzugt. Auch wenn sowohl das Medienangebot sowie die Ausleihe der digitalen Medien in den letzten Jahren rasant gestiegen sind, haben sie zum Beispiel in der Lörracher Stadtbibliothek nur fünf Prozent Anteil am der Gesamtausleihe des Medienbestandes.

Viele Menschen nutzen digitale Medien und das klassische Buch Hand in Hand und entscheiden je nach Situation, was für sie am besten passt. Diese Erfahrung machen auch die Bibliotheken des Onleiheverbundes.

Ob digital oder in print: Das Lesen von Büchern fördert Kreativität und Konzentrationsfähigkeit, stärkt das Gedächtnis und kann in der oftmals hektischen und schnelllebigen Zeit eine entschleunigende und entspannende Wirkung haben. Wer liest, erfährt Neues und erweitert seinen Horizont, nicht nur im Hinblick auf schulische oder berufliche Eignung, sondern auch zur Bereicherung des eigenen Lebens. Lesen ist eine Grundvoraussetzung für die aktive Teilnahme an unserer Gesellschaft.

Bücher fördern die Bildung, regen die Fantasie an und schaffen einen Ausgleich im stressigen Alltag. Bibliotheken bieten hierbei, als einzige nicht kommerzielle Orte, eine Orientierung in der analogen und digitalen Informationswelt. Sie bieten jeder Altersgruppe Zugang zu einem breitgefächerten Medienangebot und sind Orte, an denen Menschen unterschiedlichster Herkunft zusammenfinden.

„Lesen ist eine Schlüsselkompetenz und auch heute noch wichtig“, so Bibliotheksleiterin Ellen Benz aus Weil am Rhein.

„Bücher sind vielseitig – sie sind Wissensvermittler, Impulsgeber und Seelentröster“ resümiert Angelika Schweizer, Leiterin der Stadtbibliothek Neuenburg.

Oder, wie Sabine Dietrich, Leiterin der Stadtbibliothek Lörrach meint: „Das Abtauchen in ein Buch ist für mich eine wunderbare Rückzugsmöglichkeit aus der heutigen Reizüberflutung. Gefragt sind Konzentration, die nötige Muße, um sich auf eine Geschichte einzulassen sowie die eigene Fantasie. Fähigkeiten, die in unserer schnelllebigen Welt immer wichtiger und kostbarer werden . . . “.

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