Kreis Lörrach Ein Kriminalist mit Leib und Seele

Die Oberbadische
Valentin Persicke, Erster Kriminalhauptkommissar und Leiter des Kriminalkommissariats Lörrach (links) wurde von Polizeipräsident Bernhard Rotzinger (Mitte) in den Ruhestand verabschiedet . Kriminalrat Florian Doppler (rechts) wird neuer Leiter. Foto: Michael Werndorff Foto: Die Oberbadische

Führungswechsel: Erster Kriminalhauptkommissar Valentin Persicke wird in den Ruhestand verabschiedet

Von Michael Werndorff

Kreis Lörrach. Der bisherige Leiter des Lörracher Kriminalkommissariats, Valentin Persicke, ist am Mittwoch im Rahmen einer Feier von Polizeipräsident Bernhard Rotzinger in den Ruhestand verabschiedet worden. Persicke folgt Kriminalrat Florian Doppler, der bisher Leiter des Polizeireviers Schopfheim war.

Persicke stand mehr als 40 Jahre im Polizeidienst und sei ein leidenschaftlicher Kriminalist gewesen. Mit ihm verliere die Polizei einen ihrer erfolgreichsten Ermittler, der an der Aufklärung zahlreicher schwerer Straftaten maßgeblich beteiligt war. Rotzinger erinnerte an die Ermittlungsgruppe Maxim, die dem organisierten Drogenhandel einen schweren Schlag versetzte. Aber auch der Mordfall Melanie wäre ohne Persicke vielleicht nie aufgegklärt worden. „Du hattest einen guten Riecher“, sagte Rotzinger und bescheinigte dem Kriminalisten zudem Hartnäckigkeit.

Nach Inkrafttreten der Polizeireform im Jahr 2014 übernahm Persicke die Leitung des Dezernats 1 – Rauschgift und Betrugsdelikte – beim neugeschaffenen Kriminalkommissariat Lörrach und vertrat dessen damaligen Leiter Uwe Wenk. Als dieser in den Ruhestand trat, betraute das Polizeipräsidium Freiburg Persicke mit der Leitung. Vorige Stationen führten den Kriminalhauptkommissar nach Rheinfelden und später zum Rauschgiftdezernat der Kripo Lörrach. Im Jahr 1992 wurde ihm die Leitung des Dezernats Raub/Eigentumskriminalität übertragen.

Mit Kriminalrat Florian Doppler trat zum 1. Oktober ein erfahrener Kriminalbeamter die Nachfolge von Persicke an. Doppler stand bereits bei der Lörracher Kriminalpolizei im Dienst, und vor drei Jahren übernahm er die Leitung des Schopfheimer Polizeireviers.

In seiner Abschiedsrede übte Persicke deutliche Kritik an den politisch Verantwortlichen: Die Polizeireform glich einem Dolchstoß in den Rücken der Kriminalpolizei, verwies er auf 50 Prozent weniger Beamte bei der Lörracher Kripo. Zudem liege der Altersdurchschnitt bei 53 Jahren, weshalb rechtzeitig für Ersatz gesorgt werden müsse. Eine bessere finanzielle Würdigung samt Bereitsstellung ausreichender Sachmittel waren weitere Punkte, die der Kriminalhauptkommissar ansprach. Reform auf Reform sei nach Regierungswechseln gefolgt, monierte Persicke. Und weiter: „Die Sicherheitsbehörden brauchen das nötige Werkzeug. Wir dürfen nicht Getriebene der Politik werden“, nannte er unter anderem die Diskussion um den Datenschutz in Sachen Videoüberwachung. Seinem Nachfolger wünschte er eine glückliche Hand und Nervenstärke.

Auch Rotzinger machte auf Herausforderungen aufmerksam: „Uns fehlt das Personal.“ Man müsse sich nach der Decke strecken, um das Nötigste gut bewerkstelligen zu können. Nichtsdestotrotz sei man erfolgreich, und auch die Zusammenarbeit mit der Justiz sei vorbildlich. Laut Rotzinger seien die Wohnungseinbrüche in der Region um mehr als die Hälfte zurückgegangen. Das Konzept der Polizei, an Brennpunkten konzentriert zu agieren, zeige Wirkung. Positiv habe sich auch die Lage in Weil-Friedlingen entwickelt, zeigte sich Rotzinger zufrieden.

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