Neben den Ortsterminen hat sich das Gremium auch eine pädagogische Fachmeinung eingeholt. Der zuständige Fachreferent beim Regierungspräsidium Freiburg, Ralf Klingler-Neumann, hat aus Sicht des Oberschulamts referiert und deutlich gemacht, dass Eltern zwar aus einem Angebot für Kinder mit besonderen Bedürfnissen wählen könnten (zum Beispiel inklusive Beschulung oder Sonderschule), allerdings nicht an jedem Ort alle Angebote auch aufrecht erhalten werden könnten. Er machte deutlich, dass trotz der inklusiven Beschulung die Nachfrage bei Sonderschulen nicht gesunken sei. Der Bedarf werde bleiben, verwies er auf eine Qualitätsoffensive des Landes. Für alle Förderschwerpunkte brauche es aber eine bestimmte Größe, um evidenzbasiert arbeiten und Fortbildungsangebote für die Lehrkräfte ermöglichen zu können. Zudem müsse auch die Schulleitung vor Ort präsent sein, würden deren Aufgaben in Zukunft zunehmen. Diesbezüglich sei eine Ein-Standort-Lösung von hohem Vorteil.
Politische Debatte
Für die CDU stehe das Wohl der Kinder im Vordergrund, erklärte Fraktionschef Paul Renz. „Unter jetzigen Gegebenheiten ziehen wir eine Zwei-Standorte-Lösung vor“, verwies er auf vertretbare Investitionskosten in Weil von 750 000 Euro und die Nutzung der Option in Hausen bei Schließung des Zeller Standorts, wo zweieinhalb Millionen Euro in die Sanierung gesteckt werden müssten. Wolfgang Roth-Greiner (FDP) plädierte ebenfalls für das Angebot der Stadt Weil, Räume in der Haltinger Hans-Thoma-Schule zu beziehen, aber eine Investition in Zell nicht zu scheuen. „Hausen als Zentralstandort fällt meiner Meinung nach aus“, verwies er auf längere Wegstrecken für Schüler. „Maulburg ist nicht von allen Regionen aus gut erreichbar“, monierte er zudem die Verkehrssituation auf der B 317.