Kreis Lörrach Eine Frage der Gerechtigkeit

Die Oberbadische
Befristet beschäftigten Lehrkräften in Baden-Württemberg droht während der Sommerferien die Arbeitslosigkeit. Foto: Archiv

In Baden-Württemberg werden befristet arbeitende Lehrer über die Sommerferien nicht bezahlt.

Kreis Lörrach - Bis auf Bayern und Baden-Württemberg bezahlen laut einer Mitteilung des SPD-Wahlkreisbüros sämtliche Bundesländer ihre befristet beschäftigten Lehrkräfte auch über die Sommerferien. Für den SPD-Landtagsabgeordneten Rainer Stickelberger ist dieser Zustand nicht mehr zu rechtfertigen.

Der Lehrermangel treffe insbesondere unsere Region mit den attraktiven Arbeitsplätzen in der Schweiz, wenn das Land diese schlechte Tradition nicht endlich beende, mahnt Stickelberger. Vertretungslehrer werden in Baden-Württemberg über die Sommerferien nicht weiterbeschäftigt und damit auch nicht bezahlt, heißt es weiter in der Mitteilung.

Eine prekäre Situation

Eine Regelung, welche die Betroffenen in eine prekäre Situation bringt. „Schließlich müssen sie auch während der Sommerferien ihre Familien ernähren und Rechnungen begleichen“, wird Stickelberger zitiert. Neben der finanziellen Belastung sei dies auch ein Zeichen mangelnder Wertschätzung und überdies kurzsichtig für die Lehrerversorgung. „Baden-Württemberg kann sich das eigentlich nicht leisten. Denn wenn wir guten Nachwuchs finden und bewährte Kräfte binden wollen, muss Schule ein attraktiver Arbeitsplatz sein und eine Perspektive bieten“, betont der heimische Landtagsabgeordnete.

Stickelberger stellt sich laut Mitteilung damit auf die Seite der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), die unter dem Motto „Damit es für Meer reicht“ für die Bezahlung der befristet beschäftigten Lehrkräfte auch in den Sommerferien eintritt.

Ein brennendes Problem

„Es ist eine Frage der Gerechtigkeit und darum brennt das Problem den eigentlich nicht betroffenen Kollegen ebenfalls unter den Nägeln“, ist der SPD-Politiker im Landtag überzeugt.

Im Rahmen der letzten Haushaltsverhandlungen hatte die SPD-Landtagsfraktion daher erneut beantragt, diesen Missstand zu beenden. „Die Grün-Schwarze Landesregierung hat sich hier aber unnachgiebig gezeigt, obwohl es gute Konzepte aus anderen Bundesländern gibt und im Gegensatz zur letzten Legislatur genug Geld da wäre“, kritisiert Stickelberger

Das Land solle nun dem Vorbild nahezu aller anderen Bundesländer folgen und mit dieser schlechten Tradition brechen. „Lehrkräften, die eine Weiterbeschäftigung im neuen Schuljahr vorweisen können, darf über die Ferien nicht der Geldhahn zugedreht werden“, fordert Stickelberger in der Mitteilung. „Die Gruppe der Betroffenen ist überschaubar, das Problem lösbar, und das Signal wäre einfach wichtig.“

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