Kreis Lörrach Einkaufstouristen sind zurück

Alexandra Günzschel
Der Gewerbeverein Pro Lörrach registriert wieder mehr Einkaufstouristen. Foto: pixabay/pixabay

Auch wenn das Vor-Corona-Niveau nicht erreicht ist: Die Schweizer Einkaufstouristen sind zurück, was auch die Zahlen der Ausfuhrbestätigungen belegen.

Obgleich verlässliche Zahlen noch fehlen, dieser Eindruck wird von vielen Akteuren aus der Region bekräftigt. „Wir können bestätigen, dass die Zahlen der Ausfuhrbestätigungen derzeit wieder zunehmen“, sagt etwa Yvonne Bigalke vom Hauptzollamt Lörrach, Stabstelle Kommunikation.

Das hat auch der Gewerbeverein Pro Lörrach festgestellt. „Mit unseren Frequenzmessgeräten auf der Achse Basler Straße – Tumringer Straße können wir einen positiven Trend feststellen“, erklärt Marion Ziegler-Jung, Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderung Lörrach, auf Nachfrage. Zwar würden die Zahlen je nach Wochentag, Wetter und zusätzlichen Veranstaltungen, wie zum Beispiel dem sehr erfolgreichen Frühlingsfest von Pro Lörrach, variieren. Eine Tendenz nach oben sei jedoch da.

Vieles noch ungewiss

Inwieweit es sich dabei um Schweizer handelt, können die Lörracher Gewerbetreibenden nicht sagen. Auch sage die Frequenz alleine natürlich noch nichts über die Umsätze in Gastronomie und Einzelhandel aus, so die vorsichtige Einschätzung von Ziegler-Jung.

Eine Fortschreibung des Märkte- und Zentrenkonzepts war in den Corona-Jahren für die Lörracher Gewerbetreibenden nicht sinnvoll. Daher stammen die letzten verlässlichen Daten noch aus dem Jahr 2016.

Deutlicher wird Utz Geiselhart, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Südbaden. Er spricht von einem Aufwärtstrend seit dem vergangenen Herbst. Zwar sei das Vor-Corona-Niveau noch nicht erreicht, jedoch ergebe sich aus den Aussagen der Händler ein deutliches Bild. Geiselhart sieht hierbei die im Herbst erreichte Währungsparität als entscheidenden Impulsgeber für die verstärkte Rückkehr des Schweizer Einkaufstourismus, der sich jedoch noch immer im zweistelligen Prozentbereich unter dem Niveau vor der Pandemie befinde.

Handel entlang der Grenze

„Einen Blick in die Glaskugel“ will Geiselhart nicht riskieren, hofft aber auf eine Stabilisierung. Dabei setzt er auch auf die traditionell gute Qualität des Handels entlang der Grenze. „Wir wissen aus einer Studie, dass die Angebotsbreite und Tiefe in unserer Grenzregion überdurchschnittlich ist.“ Der deutsche Handel sei gut aufgestellt und setze gezielt auf Beratung und Service.

Hinzu kämen lebendige Innenstädte, die in ihre Aufenthaltsqualität investiert hätten sowie das gut aufgestellte südbadische Gastronomieangebot. „Auch wegen solcher Alleinstellungsmerkmale kommen Schweizer nach Deutschland.“

„Händler können nur Investitionen tätigen, wenn sie auch Umsätze machen“, betont Geiselhart. Den ländlichen Regionen rät er dazu, ihre Erreichbarkeit für alle Verkehrsteilnehmer nicht zu gefährden. Denn auch Elektroautos bräuchten Straßen und Parkplätze. Die Kunden würden ansonsten in den Online-Handel getrieben, gibt er zu bedenken.

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