Kreis Lörrach Endspurt ums Bundestagsmandat

Michael Werndorff
Das Rennen um das Direktmandat im Wahlkreis Lörrach-Müllheim ist übernächsten Sonntag entschieden. Foto: Michael Werndorff

Bundestagswahl I: Insgesamt 13 Kandidaten buhlen um Wählerstimmen / Wenig Rückenwind für CDU

Kreis Lörrach -  Morgen in einer Woche wird der neue Bundestag gewählt. Dann steht auch fest, wer im Wahlkreis Lörrach-Müllheim das Direktmandat gewinnt und das ersehnte Ticket nach Berlin löst. Bis dahin heißt es für alle Kandidaten: Durchhalten im Wahlkampfendspurt.

13 Kandidaten im Rennen

Insgesamt 13 Kandidaten sind im Wahlkreis 282 in einem Rennen, das noch nicht entschieden ist. Es wird spannend, wie die aktuellen Prognosen belegen. Die Allensbachumfrage vom 8. September zeigt die SPD deutschlandweit mit 27 Prozent zwei Punkte vor der Union, die in den vergangenen Wochen einen Sinkflug in der Wählergunst hingelegt hat.  Starke Einbußen müssen auch die Grünen verzeichnen, die von 24 Prozent im Mai auf 15,5 Prozent abgerutscht sind.

Zwölf Jahre lang hatte CDU-Bundestagsabgeordneter Armin Schuster das Direktmandat inne, bevor er vergangenen November an die Spitze des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe berufen wurde. In seine Fußstapfen will Rheinfeldens Bürgermeisterin Diana Stöcker (CDU) treten.

In Berlin bleiben wollen auch FDP-Bundestagsabgeordneter Christoph Hoffmann und Gerhard Zickenheiner, der Anfang 2019 als Nachrücker für die Grünen in den Bundestag einzog. Chancen erhofft sich auch SPD-Kandidat Takis Mehmet Ali, wenn die Karten am 26. September neu gemischt werden.

Zur Erinnerung: Bei den drei Wahlen vor Schuster hatte Marion Caspers-Merk die Mehrheit der Stimmen und somit das Direktmandat für die Sozialdemokraten geholt.

GroKo-Parteien fahren herbe Verluste ein

2017 hatte die CDU im Vergleich zur Wahl 2013 insgesamt 10,7 Prozentpunkte bei der Erst- und 9,3 Punkte bei der Zweitstimme eingebüßt. Federn lassen musste auch die SPD: minus 3,6 bei der Erst- und minus vier bei der Zweitstimme. Zugelegt hatten indes die Grünen (plus 2,9 und 2,7 Punkte), die Liberalen (plus 6,3 und 5,4) sowie Linke und AfD.

Die derzeitigen Umfragewerte und das schlechte Abschneiden bei der Landtagswahl im März geben den Christdemokraten im Raum Lörrach wenig Rückenwind, gleichwohl erklärte Stöcker im Interview mit unserer Zeitung: „Die aktuellen Herausforderungen für Deutschland sind zu groß, um an der CDU als größte Volkspartei vorbeizukommen.“ Bleibt abzuwarten, wie hoch die Verluste sein werden, welche die CDU am 26. September beklagen muss.

Keine schlechte Ausgangslage

Die Wahrscheinlichkeit, dass auf Zickenheiner (Platz 23 der Grünen-Landesliste) eine zweite Amtszeit zukommt, ist nicht gering. Und auch der Bundestagsabgeordnete Hoffmann hat mit Listenplatz neun keine schlechte Ausgangslage im Rennen um ein Bundestagsmandat über die Landesliste.

Außenseiterchancen werden Mehmet Ali zugesprochen. Der 30-Jährige rangiert auf Position 22, was aber bei gutem Abschneiden der Sozialdemokraten in der Region für ein Mandat reichen könnte.

Kaum Chancen dürften Martina Kempf (AfD) und Moritz Kenk (Linke) haben. Aussichtslos sind die Kandidaten der Kleinstparteien: Alexander Sebastian Riesener (Die Partei), Ulrich Karl Kissel (Freie Wähler), Sabine Schumacher (Piraten), Lea Viola Stocker (V-Partei), Zeki Ates (MLPD), Juliane Prentice (dieBasis) und Severine Vollmer (LKR).

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