Kreis Lörrach Erste Kreisbürgerin erhält Impfstoff

Peter Ade
Impf-Auftakt im Landkreis Lörrach: Der Arzt Harald Dörr impfte im Seniorenzentrum „Mühlehof“ in Steinen die 88-jährige Dora Wöppel gegen das Coronavirus. Foto: Peter Ade

Pandemie: Dora Wöppel aus Schopfheim wurde gestern geimpft. Kreisimpfzentrum öffnet am 15. Januar.

Kreis Lörrach - Der Impf-Start im Landkreis ist perfekt verlaufen. Gestern erfolgten im Seniorenzentrum „Mühlehof“ in Steinen die ersten Impfungen gegen das Coronavirus. Erster „Impfling“ auf Kreisebene war die aus Schopfheim stammende Dora Wöppel. Mit der 88-Jährigen ließen sich etwa 140 Heimbewohner und Pflegekräfte den Biontech-Impfstoff spritzen. Das Kreisimpfzentrum öffnet am 15. Januar in Lörrach.

Angeliefert wurden die Dosen von einem Team des Zentralen Impfzentrums Freiburg. „Das war ein logistischer Kraftakt“, konstatierte Geschäftsführer Wolfram Uhl. Steinens Bürgermeister Gunther Braun lobte das Team der integrierten Versorgungseinrichtung für alte und pflegebedürftige Menschen. Insbesondere würdigte er Geschäftsführer Uhl, der sich dafür eingesetzt hatte, dass Bewohner und Personal des „Mühlehof“ den Auftakt der Impfkampagne im Landkreis übernehmen. „Wir haben jetzt ein Gefühl der Sicherheit auf dem Weg hin zur Normalität“, unterstrich der Rathauschef.

„Wir mussten im Vorfeld die eine oder andere Überzeugungsarbeit leisten, doch letztlich waren alle unsere Bewohner und das Gros der Mitarbeiter mit der Impfung einverstanden“, resümierte Uhl im Gespräch mit unserer Zeitung.

Das Impfteam um den in Hauingen arbeitenden Allgemeinmediziner Harald Dörr hatte die erste Impfaktion in Steinen akribisch vorbereitet, die Einwilligungserklärungen der Bewohner gesichtet und die medizinische Vorgeschichte jedes einzelnen Interessenten geprüft.

Kreisimpfzentrum

Unabhängig vom gestrigen Auftakt in Steinen laufen die umfangreichen Vorbereitungen für das Kreisimpfzentrum in Lörrach auf Hochtouren. Der Innenausbau des Standortes in der Soccer-Halle des Freizeit-Centers „Impulsiv“ steht unmittelbar vor der Vollendung.

KIZ und ZIZ

„Von der Ablaufplanung der Impfung vor Ort über die Beschaffung von Personal aus dem medizinischen, Verwaltungs-, Reinigungs- und Sicherheitsbereich bis hin zur technischen Ausstattung bewältigen die Mitarbeiter des Landratsamts derzeit einen großen Kraftakt, um termingerecht und voll funktionsfähig am 15. Januar starten zu können“, heißt es in einer Mitteilung der Kreisverwaltung. Ab sofort stehen unter www.KIZ-loerrach.de weitere Informationen zur Verfügung.

Es gibt zentrale Impfzentren (ZIZ) und Impfzentren auf Kreisebene (KIZ). Die Landesregierung Baden-Württemberg hat beschlossen, die neun ZIZ (unter anderem in Freiburg) am 27. Dezember starten zu lassen. Erst am 15. Januar dürfen landesweit die 50 Kreis-Impfzentren – und somit auch das Impfzentrum in Lörrach – mit der Arbeit beginnen. Ein früheres Starten auf Kreisebene sei nicht möglich, da das Land für die Impfstoffversorgung zuständig sei und somit den Takt vorgebe.

Im ersten Schritt sind neben medizinischem Personal und Personal in kritischen Infrastrukturen vor allem vulnerable Personengruppen „an der Reihe“. Über die bundeseinheitliche ärztliche Bereitschaftsdienst-Nummer 116 117 oder unter www.impfterminservice.de/impftermine können aktuell allerdings noch keine Termine für das Impfzentrum Lörrach vereinbart werden. Wer zur ersten priorisierten Gruppe gehört, einen Termin bekommt und zum ZIZ Freiburg fahren möchte, könnte versuchen, sich dort impfen zu lassen, heißt es aus dem Landratsamt. Allerdings sind laut Sozialministerium auch für alle ZIZ im Land die Termine für die nächsten sechs Wochen ausgebucht.

Ein Teil der vulnerablen Gruppen wird vor allem auf aufsuchende Angebote zur Impfung angewiesen sein. Auch im Landkreis Lörrach werden – wie gestern zum Auftakt in Steinen - mobile Impfteams Pflegeheime oder Wohneinrichtungen für Menschen mit Behinderung aufsuchen und vor Ort impfen. An der ersten Station wurde auch im „Mühlehof“ geprüft, ob die zu impfende Person Symptome aufweist.

Weiter in den Registrierungskabinen werden die Formalitäten erledigt. Hierzu werden Personalausweis, Impfpass und Gesundheitskarte benötigt. Info-Scouts beantworten bei der nächsten Station Fragen. In den Kabinen werden ein Arzt zur Aufklärung und ein medizinischer Mitarbeiter zur Durchführung der Impfung bereitstehen. Im Anschluss bleiben die Geimpften etwa 15 Minuten in einem Beobachtungsraum. Die zweite Impfung sollte nach 21 bis 28 Tagen erfolgen.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading