Angesichts der hohen Exportquote könne man nicht sagen, dass der Brexit das Dreiland nicht tendiere, verwies Liebenow auf eine Landes-Exportquote von 57 Prozent. Innerhalb der drei Landkreise Konstanz, Waldshut und Lörrach entfallen auf letzteren sogar 60,8 Prozent, und das bei einer Produktionsauslastung von 91 Prozent. „Großbritannien liegt auf Platz fünf der Exportländer. Solange im übrigen Wirtschaftsraum alles gut läuft, werden die Auswirkungen überschaubar sein“, betont Liebenow.
Für beide Finanzexperten steht fest: Handelskonflikte, wie zum Beispiel der zwischen den USA und China, der Fachkräftemangel und die anhaltende Niedrigzinsphase seien größere Herausforderungen als die Folgen eines Brexits.
Dieser tangiere insbesondere die Logistikbranche, verweist Scheuerle auf lange Abfertigungszeiten, Unterbrechungen von Lieferketten und den Flugverkehr. Aber auch Pharma- und Chemieunternehmen sind im Rahmen von Zulassungsverfahren für Medikamente betroffen. Die Unternehmen bauen aber vor. Schon jetzt versucht die Pharmaindustrie, Zulassungen in Kerneuropa zu erhalten. Eine weitere Vorsorgemaßnahme ist die Aufstockung der Lagerhaltung, um Lieferengpässe zu vermeiden.