Kreis Lörrach „Es geht nicht um Sanierung oder Neubau“

Die Oberbadische

Klarstellung: Huber zur Haltinger Festhalle und zur Diskussion im Ortschaftsrat / Ergebnisoffene Prüfung

Weil am Rhein   (sif). Mit Überraschung und Verwunderung hat Christoph Huber die Diskussion im Haltinger Ortschaftsrat zum Thema Festhalle (wir berichteten) aufgenommen. Deshalb sah sich der Erste Bürgermeister am Dienstagabend im Bauausschuss zu einer Klarstellung veranlasst.

„Es geht nicht um die Frage Sanierung oder Abriss mit Neubau“, betonte er. Vielmehr gehe es der Verwaltung darum, zunächst einmal die Kosten einer Sanierung denen eines Neubaus gegenüberzustellen. Dabei sei man weit von einem Neubau entfernt. „Es bedarf zum jetzigen Zeitpunkt auch keiner Diskussionen über Nutzungsflächen, Standortfragen und dergleichen mehr“, fügte Huber hinzu, der das Projekt Festhalle, ob umfassende Sanierung oder eventuell ein Neubau, mittelfristig angesiedelt sieht.

Ebenso stellte der Erste Bürgermeister klar, dass die Haltinger Halle keine baulichen und sicherheitstechnischen Defizite aufweist, die ein unmittelbares Eingreifen erforderlich machen würden. „Vielmehr befindet sich die Festhalle nach mehr als 60 Jahren Betriebszeit in einem guten, gebrauchsfähigen Zustand. Sie erfüllt fortgesetzt ihren dafür bestimmten Zweck“, betonte Huber mit dem Hinweis, dass in den zurückliegenden Jahrzehnten immer wieder in die Halle investiert worden sei.

„Halle hat keine baulichen Mängel“

Der Verwaltung geht es nach eigenen Angaben um eine „vertiefende, ergebnisoffene und damit nachvollziehbare Prüfung“. Denn eine Gesamtsanierung im Bestand berge auch Risiken und Unwägbarkeiten, verdeutlichte Huber mit Blick auf die Gemeinschaftsschule, bei der die ursprünglich veranschlagten Kosten von vier Millionen auf zehn Millionen Euro hochgeschnellt sind (wir berichteten).

Mit Unterstützung des Lörracher Planungsbüros Wilhelm und Hovenbitzer hat die Verwaltung unter Berücksichtigung der Haltinger Wünsche und Anregungen von Ortschaftsrat und Vereinen Vorschlag erarbeitet. Die Kosten für eine energetische Sanierung einschließlich Erweiterungsbau mit Dusch- und Umkleideräumen sowie einem 90 Quadratmeter großen Gymnastikraum haben die Planer auf 7,15 Millionen Euro geschätzt – plus/minus 30 Prozent. Eine kleine Lösung ohne energetische Sanierung, die nach Auffassung der Verwaltung nicht in Betracht kommt, wird mit 5,88 Millionen Euro veranschlagt.

Dabei würde man auf eine E rneuerung der Heizungs- und Lüftungstechnik verzichten. Angesichts der hohen Sanierungskosten mit all den Unwägbarkeiten will die Verwaltung nun die Kosten für einen Neubau (eventuell auf dem Sägischopfareal) gegenüberstellen, die nach Schätzungen mindestens zwölf Millionen Euro betragen würden.

Dies auch vor dem Hintergrund, dass sanierte und erweiterte Gebäude weiterhin technisch und funktional nicht in allen Bereichen dem modernen Standard einer Mehrzweckhalle entsprechen, wie Huber sagte. Deshalb müsse man prüfen, ob ein Neubau nicht zukunftsweisender sei – nicht mehr und nicht weniger. Bei der Abwägung müsse man auch berücksichtigen, wo die Vereine bei einer Sanierung zwischenzeitlich untergebracht werden können.

Der Bauausschuss beauftragte nun die Verwaltung, bis im Herbst vergleichbare Kostenschätzungen zum einen für eine Sanierung und zum anderen für einen Neubau vorzulegen, um eine Grundlage für weitere Entscheidungen zu haben.

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