Die Prognosen für das laufende Jahr weisen aber auf einen Rekordverlust hin. Die laufenden Prognosen gehen laut aktueller Hochrechnungen von einem Verlust zwischen neun und zehn Millionen Euro aus. Auch für das St. Elisabethenkrankenhaus wird sich der Verlust wohl auf etwa drei Millionen Euro belaufen. Einschließlich der Gewinne aus dem Vorjahr droht für die beiden Corona-Jahre 2020 und 2021 Kreiskliniken und „Eli“ also ein Verlust von acht bis neun Millionen Euro.
Müller weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass es stets oberste Prämisse der Kreiskliniken-GmbH gewesen ist, das Personal zu behalten. „Wenn man wie wir bei gleichem Personal weniger Einnahmen erzielt, dann hat man einen Verlust“, betont er. „Das ist natürlich eine Taktik, die man nicht ewig fahren kann, aber bisher können wir die Verluste noch durch unsere Rücklagen auffangen.“ Um ein Bild aus dem Gesundheitswesen zu bemühen: „Die Kreiskliniken-GmbH hat einen Schnupfen gekriegt, dieser ist aber nur gefährlich, wenn weitere Krankheiten hinzu kommen.“
Auch Honorarkräfte wirken sich aus
Neben dem Rückgang der Fallzahlen, für die die Kreiskliniken von den Krankenkassen eine pauschale Vergütung erhalten (2019: 22 500; 2020: 17 900; 2021: voraussichtlich 15 000), spielen auch die Kosten für Honorarkräfte in der Pflege eine Rolle. Diese müssen deshalb verstärkt eingesetzt werden, weil der Pflegeschlüssel gesenkt wurde. Während eine Pflegekraft früher rechnerisch auf 15 Patienten kam, sind es heute noch zehn. Die Kliniken erhalten die tatsächlichen Pflegekosten zwar erstattet – allerdings nur bei eigenen Pflegekräften, nicht bei Beschäftigten auf Honorarbasis.
Müller geht für das Jahr 2022 davon aus, dass sich die Situation im Gesundheitswesen durch den Rückgang von Corona-Patienten weiter normalisiert. Zugleich aber werde der Krankenhausbereich sicherlich zum letzten Lebensbereich gehören, in dem die Lockerung der Corona-Auflagen sich auswirkt. Das Klinikpersonal werde weiterhin viel zu schultern haben, sagt er.