Kreis Lörrach Es kracht wieder häufiger

Michael Werndorff
Im Landkreis Lörrach verloren vergangenes Jahr zehn Menschen ihr Leben bei Verkehrsunfällen – zwei weniger als im Vorjahr. Foto: pixabay

Das Polizeipräsidium Freiburg präsentiert die Verkehrsunfalljahresbilanz 2022. Das Ende coronabedingter Maßnahmen zeigt sich in der Statistik.

Die veränderte Mobilität nach dem Ende von coronabedingten Maßnahmen wirkt sich auch auf das Unfallgeschehen im Landkreis Lörrach aus. Wie aus der am Freitag vorgestellten Unfallstatistik für den Bereich des Polizeipräsidiums Freiburg hervorgeht, nahm die Zahl der Unfälle deutlich zu, und zwar um 451 auf 2807. Erfreulich: Die Zahl liegt unter dem Wert von 2018 mit insgesamt 2934 Verkehrsunfällen, wie aus der Statistik hervorgeht.

Zahlen steigen

Für den Bereich des Polizeipräsidiums sind die Unfallzahlen insgesamt gestiegen, was aufgrund der coronabedingten Einschränkungen in den Vorjahren zu erwarten war, geht aus dem Bericht von Polizeivizepräsident Matthias Zeiser und Leitender Polizeidirektor Uwe Oldenburg hervor. Im Vergleich zum letzten Vor-Corona-Jahr 2019 sind die Unfallzahlen im Jahr 2022 niedriger. 2019 wurden 12 507 Verkehrsunfälle statistisch erfasst, 2022 11 566, was ein Rückgang um 7,5 Prozent bedeutet. Die Verkehrsunfälle mit Personenschaden liegen um 3,1 Prozent unter dem Niveau von 2019 (3919 zu 3797). Allerdings ist im Vergleich zum Jahr 2019 ein leichter Anstieg bei den tödlichen Unfällen zu verzeichnen (2019: 46 / 2022: 49). Die Unfallstatistik des Jahres 2022 liegt auch unter den Werten der Jahre 2012 bis 2019.

Von den registrierten Verkehrsunfällen im Landkreis waren 844 (plus 154) mit Personenschaden und 375 mit Fahrradbeteiligung (plus 85). Bei Pedelecs zählte die Polizei 117 Unfälle (plus 34), und die Zahl der Pkw-Unfälle stieg um 384 auf 2294. Bei Motorrädern krachte es 145 Mal (plus zwölf).

Zehn Todesfälle

Insgesamt zehn Menschen verloren ihr Leben, zwei weniger als im Vorjahr. Schwer verletzt wurden 193 Personen (plus 45). Gezählt wurden zudem 811 Leichtverletzte. Mit 643 Senioren war der Anteil der älteren Verkehrsteilnehmer größer als junge Fahrer: Diese waren 461 Mal in Verkehrsunfälle verwickelt.

Wiederkehrendes Ziel ist es die Verkehrsunfälle mit schweren Folgen zu reduzieren, wie es im Rahmen der Medienkonferenz in Freiburg hieß.

Zweiräder im Fokus

Nach wie vor bilden der Fahrrad- und der Motorradverkehr zwei Schwerpunkte. Eine dritte Konzeption kam unter dem Begriff „schwächere Verkehrsteilnehmer“ hinzu. Kinder, Senioren und Menschen mit Behinderung sowie ihre Kontaktpersonen sollen besonders sensibilisiert, behördliche und polizeiliche Maßnahmen angepasst und abgestimmt werden. Hierzu hat die Polizei neue Flyer für Senioren entwickelt, die bei Verkehrskontrollen direkt ausgehändigt werden können und über verschiedene Beratungsangebote zur Überprüfung der eigenen Fahrtüchtigkeit informieren.

Eingebettet werden die Konzeptionen in landesweite Aktionen. So will die Polizei den Kontrolldruck hochhalten und typischen Unfallursachen entgegenwirken.

Auch die behördliche Zusammenarbeit bei der Unfalluntersuchung und der Verkehrsüberwachung soll weiter intensiviert werden. Zusammenfassend beinhaltet die Verkehrssicherheitskonzeption drei wichtige Ansätze: Das Erkennen und Entschärfen von gefährlichen Unfallstellen in Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden, die Verkehrsüberwachung, um das Entdeckungsrisiko bei Verkehrsverstößen zu erhöhen und die Verkehrsprävention, um die besonders gefährdeten Zielgruppen im Straßenverkehr zu erreichen, wie Zeiser und Oldenburg vor Medienvertretern erklärten.

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