Kreis Lörrach EuroAirport für Regio unverzichtbar

Die Oberbadische
EasyJet hat im Sommerflugplan in der Zeit nach 23 Uhr deutlich weniger Flüge absolviert. Foto: Michael Werndorff Foto: Die Oberbadische

Umweltausschuss: EAP ist wichtiger Standortfaktor / Kreisräte kritisieren Lärmbelastung

Der EuroAirport (EAP) stellt aus Sicht des heimischen Kreises einen wichtigen Faktor für das wirtschaftliche und soziale Wohlergehen der Dreiländerregion dar, wie es aus dem Positionspapier des Landkreises hervorgeht. Das war dieser Tage Thema im Umweltausschuss.

Von Michael Werndorff

Kreis Lörrach. Nicht nur sei der EAP eine wichtige Einrichtung, die von den Bürgern in ihrer Freizeit- und Urlaubsgestaltung genutzt werde, auch sei er ein unverzichtbarer Standortfaktor für hiesige Unternehmen. Eine florierende Wirtschaft am südlichen Ober- und Hochrhein setzt einen leistungsfähigen Flughafen unabdingbar voraus, heißt es im Positionspapier des Kreises, welches das Gremium nach kritischen Anmerkungen und Ergänzungen dem Kreistag einstimmig zum Beschluss empfohlen hat.

Mit dem Flughafen seien aber auch nachteilige Umweltauswirkungen verbunden, verweist der Kreis auf Luftverschmutzung und einen hohen Kohlendioxid-Ausstoß. Für Anwohner würden zudem signifikante Lärmbelastungen entstehen. Diese hätten insbesondere in den sensiblen Nachtstunden in den vergangenen Jahren einen stetigen Zuwachs erfahren.

Auf lange Sicht will der EAP ein Lärmkontingent entwickeln, für das ihm derzeit jedoch die Mittel fehlen. Deswegen sei laut Sitzungsvorlage vorgesehen, in einem ersten Schritt in der Zeit zwischen 23 Uhr und Mitternacht die Starts nach Süden bis zum Jahr 2019 auf das Niveau von 2014 zu verringern. Das entspräche einer Reduzierung um die Hälfte. Mit einem Bündel verschiedener Maßnahmen hätten die EAP-Verantwortlichen erste Fortschritte erzielt: So hat zum Beispiel die Fluggesellschaft EasyJet im Sommerflugplan 2018 in der Zeit nach 23 Uhr 50 Flüge weniger vorgesehen als noch im Jahr 2017. Ein Großteil der Starts und Landungen nach 23 Uhr sei übrigens auf Verspätungen zurückzuführen, wie zu erfahren war.

Der Kreis begrüßt die Einführung eines Lärmkontingents und erklärt, dass es bei der Umsetzung der angestrebten Maßnahmen eine Möglichkeit der Sanktionierung bei Verstößen geben müsse. Darüber hinaus begrüßt und unterstützt der Kreis den sich in Planung befindlichen Schienenanschluss des EAP. Dieser würde nicht nur den Fluggästen, sondern insbesondere auch den am EAP Beschäftigten dienen. Und: Der verbesserte Anschluss führe zu einer Entlastung der Straßen und einer Stärkung der Nachhaltigkeit des Flughafens insgesamt.

Klaus Eberhardt (SPD) wies auf die Verkehrslage an den Flughäfen Genf und Zürich hin. Gerade bei Letzterem sei die Kapazitätsgrenze erreicht, weshalb mit Verlagerungen von Flugbewegungen hin zum EAP gerechnet werden müsse, so Bernd Martin (Grüne). Zudem regte er an, das Positionspapier um die Bitte zu erweitern, den deutsche Teil der Region schneller direkt an den EAP anzuschließen. Es könne nicht sein, dass deutsche Reisende, die rund 25 Prozent ausmachten, auf das Jahr 2040 vertröstet werden, wenn das Basler S-Bahn-Herzstück vielleicht Realität werden könnte. „Auch eine einfache Lösung wird nicht berücksichtigt“, verwies er auf die Planungen, die dieser Tage im Landratsamt bei der Mitwirkungsveranstaltung zum Bahnanschluss vorgestellt wurden (wir berichteten). „Das ist beschämend.“ Im Positionspapier ebenfalls festgehalten ist die Forderung, die Flugbewegungen in einem angemessenen Umfang zu reduzieren.

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