Dabei kritisierte er auch die Bundesregierung, an welcher der Aufbau einer sozialen Säule in Europa gescheitert sei. Andererseits konnte viel Positives für die Menschen in Europa erreicht werden, so nannte er die Verbesserung des Arbeitsschutzes, Entsenderichtlinie, Verbesserungen für Menschen mit Behinderung in der Arbeitswelt oder die Roaminggebühren. „Es bewegt sich etwas, und es ist nicht egal, wer ins EU-Parlament geschickt wird“, sagte Liebich. Was es für Europa brauche seien mehr Links-Regierungen, hob er am Beispiel Portugals hervor. Und das Beste für Europa sei eine Mitte-links-Regierung in Deutschland sowie eine Kräfteverschiebung im EU-Parlament.
Zukunftsvision
Und welches Europa wünscht sich die Linke? Innerparteilich haben sich etwas weniger als die Hälfte für eine „Republik Europa“ ausgesprochen, berichtete Liebich. Doch das sei nicht die offizielle Haltung der Partei, betonte der Gast aus Berlin. Mittelfristig brauche die EU, die durch den Vertrag von Lissabon institutionell reformiert wurde, aber eine eigene Verfassung und einen Volksentscheid, wie ein gemeinsames Europa in Zukunft aussehen könnte.