Kreis Lörrach Flüchtlinge rücken zusammen

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Derzeit ziehen deutlich weniger Migranten aus den Gemeinschaftsunterkünften aus, als neue zugewiesen werden. Foto: Archiv

Migration: Zugangszahlen von geflüchteten Menschen bleiben hoch

Kreis Lörrach (ov/wer). Die Zugangszahlen von Geflüchteten aus der Ukraine und anderen Ländern sind weiterhin hoch. Durchschnittlich wurden in den vergangenen Wochen zwischen 15 und 20 ukrainische Geflüchtete in den Landkreis zugewiesen. Diese Woche wurden 13 Personen zugewiesen, die in der neu geschaffenen Gemeinschaftsunterkunft in Todtnau-Muggenbrunn untergebracht wurden.

Auch der Zugang an Migranten aus anderen Ländern wird für den November nach aktuellem Stand mit 92 Personen zwar voraussichtlich geringer sein als im Oktober mit 120 Geflüchteten, aber die Zugänge bleiben auch hier auf einem hohen Niveau, teilt das Landratsamt mit.

Dadurch bleibt auch die Unterbringungssituation angespannt: Derzeit sind die meisten Zimmer für Geflüchtete in den Gemeinschaftsunterkünften des Landkreises Lörrach belegt.

350 weitere Plätze

Durch Auszüge einzelner Bewohner oder Familien werden teilweise wieder Zimmer frei. Allerdings ziehen derzeit deutlich weniger Migranten aus den Gemeinschaftsunterkünften aus, als neue zugewiesen werden. Durch eine verdichtete Belegung stehen im Landkreis Lörrach derzeit dennoch rund 350 weitere Plätze für die Unterbringung Geflüchteter zur Verfügung. Das heißt, dass neu zugewiesene Asylsuchende in den meisten Fällen kein eigenes Zimmer mehr erhalten, sondern zusätzlich in bereits von einem oder mehreren anderen Menschen bewohnte Zimmer einziehen.

Die Verdichtung der Belegung ist notwendig, um allen Geflüchteten im Landkreis Lörrach eine menschenwürdige Unterkunft zur Verfügung stellen zu können, heißt es weiter. Da bei der Verdichtung neben den rechtlichen Vorgaben auch zahlreiche soziale Gesichtspunkte wie Familienkonstellationen, Herkunft, Sprache oder auch körperliche Einschränkungen der Bewohner berücksichtigt werden, sind nicht alle rechnerisch zur Verfügung stehenden Plätze unbedingt jederzeit belegbar.

Kreis baut Unterkünfte

Derzeit werden daher mehrere neue Gemeinschaftsunterkünfte im Landkreis eingerichtet. Neben einer Unterkunft für 257 Personen auf dem Gelände des Markus-Pflüger-Heims in Schopfheim-Wiechs ab Anfang des kommenden Jahres und einer Unterkunft in Lörrach-Brombach für 260 Personen, die Mitte Dezember eröffnet wird, wird es auch in Rümmingen eine Unterkunft für 65 Menschen geben. Anders als Mitte Oktober angekündigt, kann dort der Betrieb jedoch erst mit einem Monat Verzögerung Ende November aufgenommen werden. Grund hierfür sind umfangreichere Umbaumaßnahmen in den Bereichen Elektrik und Brandschutz, deren Umfang zunächst nicht absehbar war, sowie Lieferengpässe bei Baumaterialien.

Hunderttausende schon gekommen

Hunderttausende Menschen sind in diesem Jahr schon aus Afrika und dem Nahen Osten nach Europa geflüchtet. Das macht sich auch an der deutsch-schweizerischen Grenze seit geraumer Zeit bemerkbar. „Die Bundespolizei verzeichnet insbesondere seit Sommer eine hohe Anzahl unerlaubter Einreisen von visumpflichtigen Drittstaatsangehörigen, auch mit dem Verkehrsmittel Bahn“, erklärte Katharina Keßler, Sprecherin der Bundespolizei Weil am Rhein, dieser Tage auf Anfrage unserer Zeitung.

Informationen zufolge, die unsere Zeitung aus Bundespolizeikreisen erhielt, soll die Bundespolizeiinspektion Weil am Rhein allein am vorletzten Wochenende rund 170 Asylsuchende aufgegriffen haben. Die Bundespolizei zeigt derzeit verstärkt Präsenz.

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