Kreis Lörrach Forschung muss stets praktisch sein

Die Oberbadische

DHBW: Dr. K. H. Eberle-Stiftung zeichnet Projekte aus / Jury macht sich die Wahl nicht leicht

Die praxisnahe Forschung fördern will die Dr. Karl Helmut Eberle-Stiftung, deren Stiftungspreis am Donnerstag zum zweiten Mal an der DHBW Lörrach verliehen wurde. Elf Projekte der Dualen Hochschule Baden-Württemberg waren eingereicht worden, zwei wurden von der Jury der Stiftung ausgezeichnet.

Von Adrian Steineck

Kreis Lörrach. Die Preisvergabe stelle für die DHBW Lörrach eine Möglichkeit dar, ihre strategische Positionierung zu erweitern, wie Theodor Sproll, Rektor der Schule, in seinen Grußworten darlegte. Derzeit arbeitet die DHBW Lörrach mit 750 Partnerunternehmen zusammen, etwa 2100 Studenten absolvieren einen der angebotenen Studiengänge.

Thomas Schwind, Vorsitzender der Dr. K. H. Eberle-Stiftung, umriss zunächst, woher die Verbundenheit des Stiftungsgründers mit Lörrach rührt. So hat der im Jahr 1927 in Ehingen geborene Eberle jahrzehntelang in Lörrach gewohnt und war dort als Bauträger und Makler im Immobiliengeschäft tätig. „Dr. Eberle war stolz auf die DHBW“, war Schwind mit Blick auf den im Jahr 2015 verstorbenen Stiftungsgründer überzeugt. Eberle hatte verfügt, dass aus dem Kapital seiner Stiftung, welche auch Investor beim Steigenberger Hotel in Lörrach ist, jährlich Preise an drei Bildungseinrichtungen vergeben werden: Dies sind die Universitäten Tübingen und Konstanz, an denen er studiert respektive deren Entwicklung er begleitet hat, und die DHBW Lörrach, der er sich seit ihrer Gründung im Jahr 1981 als Berufsakademie verbunden gefühlt hat.

Mit dem Hauptpreis der Stiftung wurde das Projekt „Duale Forschung und Entwicklung eines neuen, autarken, intelligenten Rollstuhls zur Steigerung der Lebensqualität körperlich behinderter Menschen“ von Ossmane Krini ausgezeichnet. Krini hatte bereits im vergangenen Jahr bei der ersten Vergabe den mit 300 000 Euro dotierten Preis entgegennehmen können, damals gemeinsam mit Erika Steinhagen für das Forschungsprojekt „Sicherheitsgerichtetes und autonomes Assistenzsystem im Industrie 4.0 Umfeld“. Aber das Projekt des intellektuellen Rollstuhls, der Geh- oder Sehbehinderten das Leben leichter machen soll, sei derart überzeugend gewesen, dass die Jury es dennoch für preiswürdig hielt, wie Georg Freiherr von Schönau, stellvertretender Vorsitzender der Stiftung, deutlich machte.

Über den mit 150 000 Euro dotierten Förderpreis der Dr. K. H. Eberle-Stiftung konnten sich Winfried Heinzler, Valentin Weislämle und Wendy Fehlner freuen. Ihr Projekt „Internationales Forschungszentrum: Koordination im Bereich Digitalisierung“ fand ebenfalls die Anerkennung der Jury, wie das Vorstandsmitglied Alexandra Zoller sagte.

Bei den elf eingereichten Projekten – bei der Premiere im vergangenen Jahr waren es neun gewesen – sei den Juroren die Wahl nicht leichtgefallen, legte der Vorsitzende Schwind dar. DHBW-Rektor Sproll appellierte an die Projektverantwortlichen, dass alle elf Vorhaben weitergeführt werden sollten.

Den Zuhörern, unter ihnen Vertreter aus Wirtschaft und Politik, legte der Schweizer Ökologe Klaus Leisinger in einem pointierten Vortrag dar, was Wirtschaftsunternehmen zur Nachhaltigkeit tun können und warum diese dennoch oft außer Acht gelassen wird. Vor komplexen Problemen werde häufig kapituliert. „Aber solange die Sendung mit der Maus ein Atomkraftwerk erklären kann, solange sollten Firmenchefs komplexe Geschäftsmodelle erklären können“, brachte es Leisinger auf den Punkt.

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