Digitalisierung ist Forschungsfeld
Hierzu braucht es finanzielle Mittel: Die Lörracher DHBW sei hierfür gut aufgestellt, erklärt Sproll auf Nachfrage. 1,2 Millionen Euro an Drittmitteln für die kooperative Forschung konnten eingeworben werden. Überwiegend geht es dabei um Forschungsprojekte im großen Themenfeld der Digitalisierung, unter anderem „Big Data“ und „Arbeitswelt der Zukunft“.
Darüber hinaus profitiert die DHBW von den Zuwendungen der Eberle-Stiftung: Bedacht wurden zwei Projekte von Osmane Krini, Studiengangsleiter Elektrotechnik. Konkret geht es um die Entwicklung eines selbstfahrenden Rollstuhls für den Einsatz in Kliniken, zum anderen um ein autonomes Assistenzsystem von Autos (Cybersecurity).
Aufbau eines Kompetenzclusters
Laut Sproll sei die Idee, in Lörrach ein „Kompetenzcluster Digitalisierung“ zu etablieren, von dem auch die lokale Wirtschaft profitieren könne. Gerade in den vergangenen Jahren sei das Interesse der Unternehmen an der Forschung immer größer geworden, sagt Sproll. So kämmen auch verstärkt Anfragen von den dualen Ausbildungsunternehmen, die um Unterstützung bei verschiedenen Projekten im Forschungsbereich bitten. Außerdem hat die DHBW mit dem Freiburger Frauenhofer Institut eine gut funktionierende Kooperation, auch ist die Hochschule seit einem Jahr Mitglied von TriRhenaTech, der Allianz der Hochschulen für angewandte Wissenschaften am Oberrhein, mit der man sich um Drittmittel bemühe.
Forderung nach mehr Ressourcen
Soll die Forschung wie beabsichtigt weiter ausgebaut werden, braucht es laut Sproll auf lange Sicht mehr Struktur-Ressourcen und finanzielle Mittel. Der DHBW-Rektor setzt nun Hoffnungen in die Verhandlungen zum neuen Hochschulfinanzierungsvertrag, damit Forschung an der DHBW zukünftig strukturell wie finanziell stärker unterstützt wird. Vieles werde derzeit über eingeworbene Drittmittel realisiert.
Unbestrittener Mehrwert
Was die Verhandlungen angeht, zeigt sich Sproll optimistisch: DHBW-Präsident Arnold van Zyl bringe viel Expertise mit und habe die Hochschule klar positioniert. Jetzt sei aber der Zeitpunkt gekommen, einen Schritt weiterzugehen und das Transferelement als weiteres Attribut der DHBW zuzuschreiben. Außerdem schätze das Land die DHBW, weil diese jedes Jahr rund 11 000 Studenten ausbilde, die fast alle als Fach- und Führungskräfte in der regionale Wirtschaft Aufgaben übernehmen würden. „Der Mehrwert ist unbestritten, daher bin ich zuversichtlich, dass wir zusätzliche Ressourcen erhalten werden.“
Aus dem neuen Positionspapier geht hervor, dass die Wissenszentren gestärkt werden sollen, derzeit sei man noch auf die Drittmittelgewinnung angewiesen, „was im direkten Widerspruch zu der sehr hohen Lehrdeputatsbelastung der Professoren und dem fehlenden akademischen Mittelbau an der DHBW steht“.