Die Ursache für die geringere Fuchsdichte sieht er bei Staupe und Räude, zwei Krankheiten, die Füchse befallen und in den vergangenen Jahren im Kreis vermehrt aufgetreten sind.
Pilotprojekt zur Vermarktung nachhaltig gewonnener Wildtierpelze
Während Spickermann die erlegten Füchse schon einmal selbst verwertet, liefern viele Jäger das erbeutete Raubwild an mehreren zentral aufgestellten Tiefkühltruhen im Kreis ab. Diese werden turnusmäßig von Mitarbeitern der "Fellwechsel GmbH" in Rastatt geleert.
Das Pilotprojekt zur Vermarktung nachhaltig gewonnener Wildtierpelze aus heimischer Jagd wurde 2016 vom Deutschen Jagdverband und vom Landesjagdverband Baden-Württemberg gegründet. Der Erfolg überrascht Gründer und Macher gleichermaßen.
Kürschner verarbeiten Bälge zu Kleidung und Wohnaccessoires
Die nachhaltige Nutzung der aus Artenschutz- und Seuchenpräventionsgründen erlegten Füchse überzeugt nicht nur Jäger, sondern auch Kürschner wie Monika Klauser-Kischnick und Peter Kischnick aus Lörrach. Sie kaufen die Bälge, welche sie in ihrer Werkstatt zu Kleidung und Wohnaccessoires wie Fuchskissen und -decken verarbeiten, beim Großhandel.
„Der Fellgroßhändler liefert uns farblich vorsortierte Sortimente, aus denen unsere Kunden dann auswählen“, erklärt Monika Klauser-Kischnick. „Leider gibt es in der Pelzwirtschaft kein generelles Herkunftszertifikat, das dem Verbraucher die Sicherheit gibt, dass sein Pelz- oder Fellmantel ethisch einwandfrei als Nebenerzeugnis von Schlachtungen oder aus heimischer Jagd gewonnen wurde.“
Herkunftsnachweis für jeden Fuchsbalg
Deshalb begrüßen die beiden Kürschnermeister, die das Lörracher Traditionshaus Klauser in fünfter Generation führen, Initiativen wie "Fellwechsel", bei denen jeder Fuchsbalg einen Herkunftsnachweis erhält, sodass die Nachverfolgbarkeit gewährleistet ist.
„Trotzdem ist die Akzeptanz von Pelzen bei uns nicht sonderlich hoch. Die Diskussion wird sehr kontrovers geführt, und es gibt zu viele schwarze Schafe“, bedauert Monika Klauser-Kischnick.
"Akzeptanz von Pelzen nicht sonderlich hoch"
Einen Aufwärtstrend beobachten die beiden Kürschnermeister aber doch: Vermehrt werden ihnen Erbstücke zur Umarbeitung in die Werkstatt gebracht, was ja auch Ausdruck einer nachhaltigen Nutzung der Pelze sei.