Aufgewachsen ist der 41-Jährige in Bötzingen, wo er seinen Lebensmittelpunkt hat. Nach einer Ausbildung im Bereich Versicherung und Finanzen und einem nicht abgeschlossenen Jura-Studium arbeitet er für seine Partei als Referent auf verschiedenen Ebenen, unter anderem für die Freiburger AfD-Gemeinderäte. Auch habe Näger, der seit 2022 AfD-Kreisvorsitzender ist, als Referent in der Kommunal- und Landespolitik wichtige Erfahrungen sammeln können.
Einst Mitglieder der CDU
„Ich habe mich schon immer für Politik interessiert“, betont der Kandidat. Mit 15 Jahren engagierte er sich in der Freiburger Schüler-Union und im Kreisvorstand der Jungen Union. Gleichzeitig war er in seinem Heimatort Mitglied des CDU-Vorstands. „Mit vielen Themen – vor allem mit der Migrationspolitik der CDU – war ich nicht mehr einverstanden“, kommentierte er den Wechsel zur AfD im Jahr 2015. Näger brachte sich zunächst bei der Jungen Alternative ein, wo er als Doppelkreisverbandsvorsitzender Hochschwarzwald-Freiburg und zuletzt als Bezirksvorsitzender der JA Südbaden Funktionen inne hatte. Der Bundesverfassungsschutz hatte die AfD-Jugendorganisation im Jahr 2023 als gesichert rechtsextrem eingestuft. „Von den aktuellen Zuständen innerhalb der JA weiß ich nichts zu berichten, aber für den Landesverband Baden-Württemberg kann ich sagen, dass ich solche Tendenzen nie erlebt habe – weder auf Bezirks- noch auf Landesebene.“ In der aktuellen Asyldebatte störe Näger, dass Asyl und Migration stets gleichgesetzt würden. Bei Migration in den Arbeitsmarkt gehe es aber um qualifizierte Menschen, die hierzulande den Arbeitsmarkt bereicherten. Asyl gebe es derweil für Schutzbedürftige, führt er aus. Der falsche Weg, nach Deutschland zu kommen, sei aber die irreguläre Migration. „Wir müssen wissen, wer zu uns ins Land kommt“, moniert er einen Kontrollverlust der vergangenen Jahre. Und weiter: Egal, wie Europa die Verteilung Schutzbedürftiger regeln will, es müsse gerecht zugehen. Zudem könne es nicht sein, dass sich Asylsuchende das Land selber aussuchen, spricht er sich für Grenzkontrollen aus. Darüber hinaus müsse die Abschiebung illegaler Migranten forciert werden. An dem Begriff der Remigration stoße sich Näger jedenfalls nicht. Klar sei auch: Wer einen Schutzstatus genießt und eine schwere Straftat begeht, dem müsse der Schutzstatus aberkannt werden, ist der AfD-Kandidat überzeugt. Gefragt nach der Einwanderung von Fachkräften aus dem Ausland, kritisiert er die mangelnde Attraktivität Deutschlands: „Wir hatten noch nie so wenig Fachkräfte, die zu uns kommen wollen. Es fehlen teilweise die Anreize.“ Zu hohe Steuern, die hohen Lebenshaltungskosten und ein angespannter Wohnungsmarkt sprächen gegen den Standort.