Kreis Lörrach Für einen baldigen Lückenschluss

Die Oberbadische
Bei den Planungen zu Teilabschnitten der A98 kommt es immer wieder zu Kritik aus der Bürgerschaft. Foto: Michael Werndorff Foto: Die Oberbadische

Regionalentwicklung: Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer informiert über Planungsstand der A98

Beim Bau der A 98 setzt das Verkehrsministerium auf Beschleunigung, wie Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer gestern im Rahmen der Sitzung des Regionalverbands Hochrhein-Bodensee mitteilte. Sie nahm Stellung zu aktuellen Themen zur Regionalentwicklung und beleuchtete die Planungen des Autobahnbaus A98 zwischen Weil am Rhein und Lauchringen.

Von Michael Werndorff

Kreis Lörrach. Die A98 habe einen hohen Stellenwert im Verkehrswegeplan, wie Schäfer gestern betonte. Die Abschnitte A 98.4, A98.5 und A 98.6 könnten nun aktiv geplant werden, lautete ihre Botschaft. Im vordringlichen Bedarf befinden sich zudem die Abschnitte A 98.8 und A 98.9 Hauenstein – Waldshut – Tiengen, wo verschiedene Variantenuntersuchungen vorliegen, die Planungen allerdings Ruhen.

„Wir haben beim Abschnitt fünf alles richtig gemacht“, verwies die Regierungspräsidentin auf die naturschutzrechtliche Arbeit, für die mehrere Millionen Euro flossen. Zudem habe man dank der vorgezogenen Planfeststellung Zeit gewonnen. Die Planung beinhaltet den Abschnitt zwischen Rheinfelden/Karsau und Schwörstadt als ersten Teil des Lückenschlusses zwischen Rheinfelden und dem bereits realisierten Abschnitt 7 zwischen Murg und Hauenstein. Sie ermöglicht eine Weiterführung über eine Berg- oder eine Taltrasse im Folgeabschnitt, ohne dass bisher eine Vorfestlegung getroffen wurde.

Arbeiten sollen beschleunigt werden

Zeit spielt auch bei den anderen Abschnitten eine Rolle. So will das Regierungspräsidium alles tun, um den Abschnitt 6 zu beschleunigen, mit dem anschließend ein verkehrlich wirksamer Netzschluss geschaffen werden kann, wie es weiter hieß. Zum Hintergrund: Der Abschnitt 5 kann laut Aussage von Ministerialdirektor Uwe Lahl erst gebaut und verkehrswirksam werden, wenn auch der Abschnitt 6 planfestgestellt ist – oder zumindest ein Planfeststellungsbeschluss am Horizont erkennbar ist (wir berichteten).

Und was die Trassenführung angeht, müssen vor einer Entscheidung noch die Ergebnisse der Bohrungen im Bad Säckinger Heilquellengebiet und die Auswertung von Grundwassermodellen abgewartet werden, informierte Schäfer.

Deges-Gesellschaft übernimmt Planungen

Damit der Planungsprozess Fahrt aufnimmt, laufen derzeit Gespräche mit der Deges GmbH – eine Gesellschaft von Bund und Ländern, die verantwortlich ist für den Aus- und Neubau von Bundesfernstraßen. Deren Unterstützung wolle man keinesfalls ablehnen, machte Schäfer klar. Das Unternehmen sei schlagfertig und könne dank zahlreicher Ingenieure besser agieren.

„Der Aufsichtsrat tagt im März, dann wissen wir mehr“, zeigte sie sich optimistisch, dass die Planungen zum Abschnitt 6 von der Deges übernommen werden. Laut Schäfer gelte das auch für die Autobahnabschnitte 8 und 9. Das bedeute nicht, dass bisherige Planungsergebnisse vom Tisch fielen, verwies sie auf den Abschnitt Hauenstein. „Wir benötigen aber Ergebnisse aus einem Guss“, so die Regierungspräsidentin. Außerdem wolle man die Bürger angesichts eines vorbildlichen Beteiligungsprozesses nicht auf der Strecke lassen. Sollte die Deges mit ins Boot genommen werden, müssten die Planungen schnell vonstatten gehen, nannte sie eine wichtige Bedingung.

Schnell geht es auch bei den Arbeiten zum rund 480 Meter langen Herrschaftsbucktunnel voran: Der Durchstich ist für den 16 Januar vorgesehen, insgesamt liege man im Zeitplan. Zur Trassenführung des Abschnitts 5 erklärte Schäfer auf Nachfrage, dass die Alternativen sauber abgewogen werden müssten, schließlich bestehe die Gefahr von Rechtsstreitigkeiten. Konkret wurde sie indes nicht.

Dass man keine zehn Jahre bis zum Baubeginn warten wolle, erklärte Paul Renz (CDU). Er forderte auf, die Linienführung bis Wehr in absehbarer Zeit festzulegen.

Nun bestehe die letzte Chance zu bauen, hieß es von Freie Wähler-Fraktionsvorsitzendem Michael Thater. Und weiter: „Jetzt geht es darum, den Abschnitt 6 so zügig wie möglich zu planen, denn sonst hat die A98.5 keine Verkehrswirksamkeit.“ Bis zum Jahr 2030 soll laut Thater die Autobahn geplant und gebaut sein.

Als erfolgsversprechend nannte der Waldshuter Landrat Martin Kistler (FDP) die Planungsübernahme seitens der Deges GmbH. Es bestehe nun die Möglichkeit, endlich substanziell voranzukommen, und auch beim Abschnitt 5 müsse die Verkehrswirksamkeit schnellstmöglich hergestellt werden, was auch Landrätin Marion Dammann betonte – insbesondere um die verkehrsbelasteten Gemeinden in der Region zu entlasten.

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