Damit der Planungsprozess Fahrt aufnimmt, laufen derzeit Gespräche mit der Deges GmbH – eine Gesellschaft von Bund und Ländern, die verantwortlich ist für den Aus- und Neubau von Bundesfernstraßen. Deren Unterstützung wolle man keinesfalls ablehnen, machte Schäfer klar. Das Unternehmen sei schlagfertig und könne dank zahlreicher Ingenieure besser agieren.
„Der Aufsichtsrat tagt im März, dann wissen wir mehr“, zeigte sie sich optimistisch, dass die Planungen zum Abschnitt 6 von der Deges übernommen werden. Laut Schäfer gelte das auch für die Autobahnabschnitte 8 und 9. Das bedeute nicht, dass bisherige Planungsergebnisse vom Tisch fielen, verwies sie auf den Abschnitt Hauenstein. „Wir benötigen aber Ergebnisse aus einem Guss“, so die Regierungspräsidentin. Außerdem wolle man die Bürger angesichts eines vorbildlichen Beteiligungsprozesses nicht auf der Strecke lassen. Sollte die Deges mit ins Boot genommen werden, müssten die Planungen schnell vonstatten gehen, nannte sie eine wichtige Bedingung.
Schnell geht es auch bei den Arbeiten zum rund 480 Meter langen Herrschaftsbucktunnel voran: Der Durchstich ist für den 16 Januar vorgesehen, insgesamt liege man im Zeitplan. Zur Trassenführung des Abschnitts 5 erklärte Schäfer auf Nachfrage, dass die Alternativen sauber abgewogen werden müssten, schließlich bestehe die Gefahr von Rechtsstreitigkeiten. Konkret wurde sie indes nicht.
Dass man keine zehn Jahre bis zum Baubeginn warten wolle, erklärte Paul Renz (CDU). Er forderte auf, die Linienführung bis Wehr in absehbarer Zeit festzulegen.
Nun bestehe die letzte Chance zu bauen, hieß es von Freie Wähler-Fraktionsvorsitzendem Michael Thater. Und weiter: „Jetzt geht es darum, den Abschnitt 6 so zügig wie möglich zu planen, denn sonst hat die A98.5 keine Verkehrswirksamkeit.“ Bis zum Jahr 2030 soll laut Thater die Autobahn geplant und gebaut sein.
Als erfolgsversprechend nannte der Waldshuter Landrat Martin Kistler (FDP) die Planungsübernahme seitens der Deges GmbH. Es bestehe nun die Möglichkeit, endlich substanziell voranzukommen, und auch beim Abschnitt 5 müsse die Verkehrswirksamkeit schnellstmöglich hergestellt werden, was auch Landrätin Marion Dammann betonte – insbesondere um die verkehrsbelasteten Gemeinden in der Region zu entlasten.