Spannend und wegweisend war gestern Nachmittag die jährliche Fachveranstaltung des Connect Dreiländereck in der Dualen Hochschule. Im Blickpunkt standen Möglichkeiten der Umsetzung digital gestützter Geschäftsmodelle unter dem Stichwort Industrie 4.0. Von Peter Ade Kreis Lörrach. Connect Dreiländereck ist ein Partnernetzwerk, das IT-Unternehmen und IT-Abteilungen der Unternehmen sowie ihre Zulieferer und Kunden zusammenführt, um gemeinsame Anknüpfungspunkte und Handlungsfelder zu finden. Ein Schwerpunkt ist die Fachkräftegewinnung mit den Programmen IT-Job-InfoTouren und Robotik-Wettbewerben, wie sie zum Beispiel vom Schülerforschungszentrum „phaenovum“ veranstaltet werden. Für Fachkräfte der Wirtschaft werden Weiterbildungen, Veranstaltungen, Exkursionen und Workshops in Zusammenarbeit mit Bildungsträgern organisiert. Eine Erkenntnis der Fachtagung: Beschleunigte Veränderungen, ausgelöst durch fortschreitende Digitalisierung, fordern von Unternehmen dynamische Fähigkeiten, um sie als Chance nutzen zu können. Auch kleinere Firmen, so Alexander Graf von der IHK Hochrhein-Bodensee im Pressegespräch, seien zunehmend gefordert, Bestehendes zu optimieren und Neues zu entwickeln und aufzubauen, mithin eine Herausforderung zur Umsetzung digital-gestützter Geschäftsmodelle. Bei der Tagung mit rund 100 Teilnehmern beleuchtete die Connect Dreiländereck die Herausforderungen, vor denen insbesondere klein- und mittelständische Betriebe stehen. Ziel ist es, Chancen der Digitalisierung aufzuzeigen und die Unternehmen zu sensibilisieren, beschreibt Gudrun Gempp, zuständig für Projektregie, die Aufgabe. Im Impulsreferat widmete sich Professor Guido Baltes vom Institut für Strategische Innovation und Technologiemanagement an der Hochschule Konstanz, den Fragen zum Aufbau und der Steuerung eingebetteter Unternehmerteams zur erfolgreichen Umsetzung digital-gestützter Geschäftsmodelle. Geschäftsführer Alexander Maas von der Wirtschaftsregion Südwest erachtet vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels die gezielte Suche nach geeigneten Interessenten als „unabdingbar“. In einem separaten Programmteil beleuchteten regionale Unternehmen Praxis-Lösungen. Sie gaben Einblicke in die Umsetzung von Strategien und markierten rechtliche Aspekte, beispielsweise zu Fragen des Datenschutzes und der -sicherheit. Ergänzt wurde die Veranstaltung durch die Informationsstelle „Industrie 4.0“ für kleine und mittlere Unternehmen der Universität Stuttgart, wobei indirekt auch darauf hingewiesen wurde, dass „Industrie 4.0“ als vierte Stufe epochaler Entwicklungen – von der Dampfmaschine im 19. Jahrhundert über das Fließband bis hin zur Automatisierung – zu betrachten ist. Träger des Clusters für Informationstechnologie Connect Dreiländereck sind die Duale Hochschule Baden-Württemberg Lörrach, Gewerbe-Akademie Schopfheim, Handwerkskammer Freiburg, IHK Hochrhein-Bodensee, das Innocel Innovations-Center Lörrach und die Wirtschaftsregion Südwest.