Kreis Lörrach. In ihrer Eröffnung legte Landrätin Marion Dammann dar, dass eine aktuelle Regionalstudie belege, dass es auch im Landkreis Lörrach „gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“ gebe. Vizeschulpräsident Andreas Milsch betonte, dass es eine Aufgabe der Schulen sei, sich mit diesem Phänomen in reflektierender und erzieherischer Absicht auseinanderzusetzen. Deshalb, so erläuterte Tulja Binder vom Regierungspräsidium, sei auch die Dienstbesprechung in Kooperation mit dem Landkreis und dem Kultusministerium organisiert worden.
Der Vormittag begann mit einem Vortrag von Reinhold Boschki von der Universität Tübingen, der sich mit den vielfältigen Formen des modernen Antisemitismus auseinandersetzte. Er machte deutlich, dass es in unserer Gesellschaft antisemitische Vorfälle gibt und dass es darauf ankommt, wie wir damit umgehen, also welche Reaktionen und Sprache wir als Antwort finden. Mit dem Ziel, die Pluralitätsfähigkeit von Schülern zu entwickeln, plädierte Boschki für eine interreligiöse Sensibilisierung und die Förderung der Perspektivenübernahme, und er führte dabei vor, wie es gelingen kann, mit Biografien zu berühren.