Das Prinzip ist einfach: Eine interessierte Gastfamilie, ein Paar oder eine Einzelperson kann einen Senior, der mindestens Pflegegrad 2 aufweist – also etwa einen Schlaganfallpatienten – bei sich aufnehmen. Voraussetzungen sind das soziale Engagement der Familie, die Bereitstellung von Wohnraum wie einem eigenen Zimmer und die Bereitschaft der Gastgeber zur Zusammenarbeit mit dem Fachdienst, wie die Projektverantwortlichen den Medien erläuterten. „Durch das Leben in der Familie soll die Selbstständigkeit des älteren Menschen solange wie möglich erhalten bleiben“, umreißt Petra Mader vom Diakonischen Werk die Idee hinter dem Angebot. Die Sozialpädagogin ist gemeinsam mit ihrer Kollegin Simone Wansor Ansprechpartnerin sowohl für die Gastfamilien als auch für interessierte Senioren. Die beiden unterstützen, beraten und begleiten die Beteiligten sowohl in der Vorbereitungs-, Vermittlungs- und Entscheidungsphase als auch im gesamten Betreuungsprozess.
Hauptaufgabe der Familie sei es, den Tag des Seniors zu strukturieren, erläutert Wansor. Zugleich soll sich aber der Senior dort einbringen, wo er es kann, etwa wenn es darum gehe, kurze Zeit auf ein Kind aufzupassen, ergänzt Mader. Aber es sei auch wichtig, dass keine falschen Erwartungen geweckt würden: Ein Mensch mit mehr als 80 Jahren sei kein Ersatz für einen Babysitter.