Kreis Lörrach Geschäftslage auf hohem Niveau

Die Oberbadische
Während es in der Industrie gut läuft, wird im Handel eine rückläufige Tendenz festgestellt. Foto: Kristoff Meller Foto: Die Oberbadische

Wirtschaft: IHK-Index zeigt gutes Konjunkturklima aber gedämpfte Erwartungen / Risiken im Fokus

Der von der IHK errechnete Index für das Konjunkturklima in der Region ist gegenüber der Befragung zu Jahresbeginn gefallen und liegt damit nun knapp unter dem Landesniveau. Während insbesondere Industrie- und Dienstleistungsbetriebe weiter auf einem sehr hohen Niveau agieren, gehen die Werte im Handel indes zurück. Und: Die Geschäftserwartungen in der Region für die kommenden Monate sinken.

Regio. Trotz abermalig gesunkenem Indexwert bleibt die Einschätzung der aktuellen Geschäftslage durch die Unternehmen der Region insgesamt weiter gut, bilanziert die Industrie- und Handelskammer (IHK) Hochrhein-Bodensee. Mit einem Wert von 164 Punkten zeigt sich der entsprechende „Lage-Indikator“ fast identisch mit dem sehr hohen Niveau der Einschätzung zum Jahreswechsel (165 Punkte). Insgesamt beurteilen mehr als zwei Drittel der teilnehmenden Betriebe ihre momentane Geschäftslage als gut, 30 Prozent als befriedigend und nur rund drei Prozent als schlecht. Mit der Ertragslage seien die Unternehmen überwiegend zufrieden.

Industrie besser als Gesamtwirtschaft

Die aktuelle Geschäftslage der Industrieunternehmen in der Region Hochrhein-Bodensee hat sich seit Jahresbeginn auf einem hohen Niveau gefestigt. Die Einschätzung der Industrieunternehmen liegt mit 171 Punkten weiter deutlich über jener der Gesamtwirtschaft. Drei Viertel der Betriebe bewertet die Lage gut, auch mit Umsatz und Ertrag sind die Produktionsbetriebe fast ausschließlich zufrieden.

Die derzeitige Tendenz bei den Auftragseingängen ist positiv, allerdings in einem abnehmenden Trend, und das insbesondere bei Aufträgen aus dem Inland. Dagegen verbesserten sich die Auftragseingänge aus dem Ausland. Damit bilden sich die negativen Auswirkungen der weltweit schwelenden politischen Krisen in den Einschätzungen der Industriebetriebe der Region bislang weit weniger ab als vermutet, heißt es im IHK-Index.

Gute Lage im Dienstleistungsbereich

Im Dienstleistungsbereich berichten acht von zehn Unternehmen von einer guten Geschäftslage – eine Verbesserung im Vergleich zum Jahreswechsel. Die derzeitige Tendenz beim Auftragsvolumen zeigt sich bei 49 Prozent der Betriebe gleichbleibend, bei 47 Prozent ist ein steigendes Auftragsvolumen zu verzeichnen und lediglich bei vier Prozent ist die Tendenz fallend.

Rückläufige Tendenz im Handel

Die Einschätzung der Geschäftslage im Handel fällt weniger positiv aus als in den beiden vorgenannten Bereichen. Hier sind es 25 Prozent der Betriebe, die ihre aktuelle Lage als gut bezeichnen, während 72 Prozent diese als befriedigend ansehen. Dies äußert sich laut IHK auch in der Bewertung von Umsatz und Ertrag. So berichten 42 Prozent der Betriebe von gegenüber dem gleichen Vorjahresquartal gefallenen Umsätzen.

Der Großteil der Händler in der Region ist mit der Ertragslage zufrieden, aber nur noch rund 15 Prozent bezeichnen diese als gut. Der weiter zunehmende Trend zu Online-Einkäufen und der rückläufige Einkaufsenthusiasmus der Schweizer Kunden dürften sich in diesen Zahlen widerspiegeln.

Aufschwung wird sich verlangsamen

Deutlich zurückhaltender hat sich der Indikator für die Geschäftserwartungen entwickelt. Dennoch wird die positive Geschäftsentwicklung auch in den nächsten Monaten, so die Einschätzung der befragten Unternehmen im Kammerbezirk, aber weitergehen, wenngleich sich der Aufschwung verlangsamen dürfte. Unter den produzierenden Unternehmen sinkt die Anzahl derer, die eine Verbesserung der Geschäfte in den kommenden zwölf Monaten erwarten von 42 auf 32 Prozent. Die Exporterwartungen bleiben jedoch positiv.

In der Dienstleistungsbranche sind die Einschätzungen der Unternehmen gegenüber dem Jahreswechsel fast unverändert. Rund 56 Prozent gehen hier von konstanten Geschäften aus. Keine wesentlichen Veränderungen zeichnen sich bei den Investitionsabsichten der Unternehmen im Inland ab.

Fachkräftemangel bleibt Risiko

Rund 70 Prozent der Unternehmen in der Region Hochrhein-Bodensee will die Beschäftigtenzahl in den kommenden zwölf Monaten konstant halten. 23 Prozent gehen gar von einer tendenziell steigenden Belegschaft aus, rund sieben Prozent schätzen, dass die Beschäftigtenzahl vor Ort fallen wird. Dennoch oder auch gerade deshalb beschäftigt der Fachkräftebedarf die Betriebe in der Region, insbesondere die Betriebe aus Industrie und Dienstleistung. So bleibt der Fachkräftebedarf das von den Betrieben am häufigsten genannte Risiko für die eigene wirtschaftliche Entwicklung.

Umfrage

Die GDL hatte in dem Tarifstreit am Montag zum Streik aufgerufen

GDL-Chef Claus Weselsky hat die Lokführer erneut zu bundesweiten Warnstreiks aufgerufen. Haben Sie dafür Verständnis?

Ergebnis anzeigen
loading