Kreis Lörrach Glühwein im Regen

Matthias Stauss
Der Weihnachtsmarkt im Tuileries-Garten neben dem Louvre-Museum bietet vor allem eines: Viel Auswahl an Speisen und Getränken. Foto: Matthias Stauss

DHBW-Student Matthias Stauss berichtet aus Paris. Dort gibt es über 30 Weihnachtsmärkte.

Paris - In weniger als zwei Wochen ist also schon Weihnachten. Und wie sieht es bei euch aus? Seid ihr schon in Weihnachtsstimmung? Der Großhandel ist es, so kommt es mir jedenfalls vor, schon seit Ewigkeiten. Mit weihnachtlichen Sonderangeboten und festlichen Aktionen versucht er uns auch in diesem Jahr wieder zu locken. Gerade in Paris wird das deutlich, wenn man durch die Stadt läuft oder einmal Radio und Fernsehen einschaltet.

30 Weihnachtsmärkte gibt es in Paris

Bei mir löst das jedoch meistens nur Achselzucken aus. Ich lasse mich viel eher von schön dekorierten Innenstädten und idyllischen Weihnachtsmärkten begeistern. Speziell auf letzteres habe ich mich in diesem Jahr gefreut. Das Angebot in Paris sah im Vorfeld auch sehr vielversprechend aus. Gut 30 Märkte verschiedener Größen und Schwerpunkte sind auf einer Pariser Touristenseite gelistet.

Nachdem ich selber bisher drei Weihnachtsmärkte besucht habe und das Feedback von Freunden hinzuzähle, fällt meine Zwischenbilanz der Pariser Vorweihnachtszeit jedoch sehr durchwachsen aus.

Das mag zum einen sicher auch an den aktuellen Umständen liegen. Ein Wetterhoch seit Anfang Dezember mit Temperaturen bis 12 Grad ist zwar angenehm, verdirbt aber auch gleichzeitig die sonst so typische Kuschelatmosphäre auf den Weihnachtsmärkten. Das Verlangen nach einer Tasse „Vin Chaud“ (Glühwein) geht gegen Null und statt durch Schnee zu spazieren, ist man damit beschäftigt den zahlreichen Pfützen am Boden auszuweichen.

Noch dazu ist Paris seit vier Wochen bekanntermaßen jeden Samstag unfreiwillig Hauptschauplatz der zum Teil gewaltbereiten „Gilets jaunes“ (Gelbwesten). Die sonst hoch frequentierte und beliebte Einkaufsstraße Champs-Elysées verwandelt sich während der Demonstrationen gegen die Politik von Präsident Emmanuel Macron in einen verbarrikadierten Ort. Demonstranten liefern sich teils heftige Auseinandersetzungen mit der Polizei. An friedlich-vorweihnachtliche Stimmung ist hier also nicht zu denken.

Zum anderen weisen aber auch die Weihnachtsmärkte an sich Mängel auf. An den meisten Ständen werden Speisen und Getränke angeboten. Raclette, Grillwürste, Eintopf sowie Glühwein oder Champagner verkaufen sich am besten. Das ist auch schön und gut. Doch ein Markt wird erst dann für mich zu einem Weihnachtsmarkt, wenn es auch Selbstgebautes, Schmuck oder Kleidung zu bestaunen und kaufen gibt. Davon gibt es beispielsweise auf dem Marché de Noël im Tuileries-Garten neben dem Louvre-Museum viel zu wenig.

Riesenrad und Gruselweihnachtsbahn erinnern ans Oktoberfest

Viel mehr scheinen die Organisatoren die Besucher durch Fahrgeschäfte anziehen zu wollen. Ein Riesenrad und eine Gruselweihnachtsbahn erinnern mich aber eher an das Münchner Oktoberfest als an einen Weihnachtsmarkt.

Ebenfalls bedauerlich ist die Tatsache, dass keine Musik zu hören ist. Keine Weihnachtslieder, kein Kinderchor, nur der Geräuschpegel der Menschen, die sich unterhalten. Und es sind viele Menschen kann ich euch sagen. Da lohnt es sich schon eher einfach durch das Pariser Zentrum zu schlendern und in Ruhe die schöne Straßenbeleuchtung zu bestaunen.

Aber noch ist das letzte Wort in Sachen Weihnachtsmärkten nicht gesprochen. Einige Märkte öffnen nämlich erst noch ihre Türen für die Besucher. Zum Beispiel der Marché de Noël an der berühmten Kathedrale Notre-Dame, der einen sehr guten Ruf genießt.

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