Kreis Lörrach Grenzenlos Natur erleben

Die Oberbadische
Gestartet ist das Projekt „Naturerlebnis – grenzenlos“ mit einer Auftaktveranstaltung im Naturschutzzentrum Schleusenhaus in Saint-Louis, bei der Bernd-Jürgen Seitz vom RP Freiburg die weitere trinationale Vernetzung hervorhob. Foto: Gerd Lustig Foto: Die Oberbadische

Natur: Trinationales Umweltzentrum startet neues Projekt / Menschen stärker sensibilisieren

Von Gerd Lustig

Die Natur mit ihrer Tier- und Pflanzenwelt kennt keine Grenzen. Vor diesem Hintergrund sind alle Beteiligten stolz, dass es derzeit mit dem nächsten Projekt im Interreg V-Programm Oberrhein mit dem Titel „Naturerlebnis – grenzenlos: Lebensräume in der Rheinaue schaffen, erleben und bewahren“ weitergeht.

Regio. Vor zwei Tagen erst ganz offiziell und finanziell bewilligt, trafen sich jetzt die Projektpartner (Truz, Pro natura, Landkreis Lörrach, Gemeinden Riehen, Hüningen und Weil am Rhein, Kanton Basel-Stadt, Petite Camargue Alsassienne (PCA) und das RP Freiburg) zur Auftaktveranstaltung im Naturschutzzentrum Schleusenhaus der PCA in Saint-Louis.

„Wir sind stolz, dass es nach dem Projekt Natur-Korridore jetzt weitergeht“, machte Astrid Deek, Fachbereichsleiterin grenzüberschreitender Naturschutz im Truz in Weil am Rhein, deutlich. Beim inzwischen abgeschlossenen Korridor-Projekt sei zwar nicht alles so geglückt, wie man sich das vorgestellt habe, sei aber dennoch zufrieden. Schließlich seien solche Projekte nur Modelle, die sich dann in der Natur bewähren müssen. Umso hoffnungsvoller blickt sie daher auf das „Naturerlebnis – grenzenlos“-Projekt, das bis Juni 2020 läuft. „Wir sind auf dem richtigen Weg“, ist sie sich sicher. Mit gezielter Besucherlenkung soll der Nutzungsdruck von teils sensiblen Naturschutzbereichen genommen werden. Maßnahmen wie das Aufstellen von Info-Tafeln, Schaffung von Ruhezonen für die Natur, Laichwasserzonen, Hecken oder auch Trockenmauern und Steinhaufen sind geplant. „Wir wollen stärker mit den Menschen in Kontakt kommen, um sie noch mehr für die Natur zu sensibilisieren“, erklärte Deek. Dabei gelte es, die Menschen nicht nur via Exkursionen zu erreichen, sondern auch mit Anpack-Aktionen, Info-Veranstaltungen und mobilen Info-Ständen.

Rund 862 000 Euro bilden den Rahmen des neuen Projekts, das mit 372 000 Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung kofinanziert wird. Die restlichen Kosten teilen sich die deutsche Seite (21 Prozent), die französische (22 Prozent) und die Schweizer Seite (14 Prozent).

„Es braucht ganz einfach solche grenzüberschreitende Projekte“, betonte auch der Weiler Bürgermeister und Vorsitzende des Truz, Christoph Huber. Es sei aber wichtig, dass alles gemeinsam angegangen werde. „Wir werden mit Herzblut daran arbeiten“, versprach PCA-Präsident Michel Samso. Die Grenzüberschreitung sei dabei so etwas wie die DNA für das gemeinsame Schaffen am Naturerlebnis.

„Wir müssen uns für Natur und Tiere engagieren, vor allem grenzüberschreitend“, unterstrich Hans-Peter Wessels, Regierungsrat und Vorsteher des Bau- und Verkehrsdepartments Basel-Stadt. Gerade in der Regio gebe es wichtige Korridore, damit sich Tiere und Pflanzen im Sinne von Biodiversität ausbreiten und sich die Genpools vermischen können. „Wir werden alles Interesse darauf lenken, dass das Nötige getan wird, die Grenzen so durchlässig wie möglich zu halten und zu machen“, so Wessels. „Die weitere trinationale Vernetzung von Naturlandschaften ist wichtig“, pflichtete auch Bernd-Jürgen Seitz, Referat Naturschutz und Landschaftspflege beim Regierungspräsidium Freiburg, bei.

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