Kreis Lörrach Grünes Licht für Velofahrer

Die Oberbadische
Radschnellverbindungen sollen auch dazu beitragen, dass Bürger das Auto eher stehenlassen. Foto: Archiv Foto: Die Oberbadische

Kreistag: Kreisverwaltung soll Realisierung der Radschnellwege vorantreiben

Einstimmig hat der Kreistag in seiner jüngsten Sitzung die Kreisverwaltung beauftragt, Radschnellwege am Oberrhein und ins Wiesental voranzutreiben. An der Finanzierung soll sich das Land beteiligen.

Von Michael Werndorff

Kreis Lörrach. Radfahrer sollen im heimischen Kreis bequemer und schneller von A nach B kommen und dafür das eigene Auto stehenlassen. Ermöglichen sollen dies Radschnellverbindungen. Die Verbindungen von Schopfheim nach Lörrach (RSV1) und Weil am Rhein nach Efringen-Kirchen (RSV3) sollen, wie im Umweltausschuss vorberaten (wir berichteten ausführlich), vorangebracht werden. Die Verwaltung wurde jetzt beauftragt, mit den betroffenen Gemeinden und Städten eine Absichtserklärung abzustimmen und das Land aufzufordern, die Baulastträgerschaft zu übernehmen und sich finanziell zu beteiligen.

Land soll finanzieren

Ulrich Hoehler, Erster Landesbeamter, zeigte sich in der vorberatenden Sitzung des Umweltausschusses optimistisch: „Wir können nun auf Grundlage des neuen Bundesfernstraßengesetzes an das Land herantreten und das Projekt finanziell fördern lassen.“ Der Kreis wäre bei der Finanzierung außen vor, weil laut Straßengesetz Radschnellwege wie Landesstraßen eingestuft würden und damit das Land für Planung, Bau, Betrieb und Unterhalt in der Pflicht stehe.

Keine Priorität hat die zweite der drei in einer Machbarkeitsuntersuchung betrachteten Strecken – der Abschnitt Hochrhein von Grenzach-Wyhlen, Rheinfelden nach Schwörstadt. Zwar sei das Potenzial laut Gutachten hoch, doch wegen der Unsicherheit bei den Arbeiten zur Ortsdurchfahrt Grenzach-Wyhlen wurde die Trasse bis auf Weiteres in den Planungen zurückgestellt. Laut Planungsgemeinschaft Verkehr, PGV-Alrutz, weist die RSV 1 etwa 7800 Radfahrer pro Tag von Lörrach bis Schopfheim auf, das ermittelte Potenzial sei sogar höher als in der landesweiten Analyse. Die RSV 2 kommt auf jeweils 2350 Radler in Grenzach-Wyhlen und Rheinfelden. Auf der RSV 3 von Weil am Rhein bis Efringen-Kirchen sehen die Planer ein tägliches Potenzial von 5650 Velofahrern.

Meinungen der Kreisräte

Paul Renz (CDU) erklärte, dass die Studienergebnisse nachvollziehbar seien, die CDU-Kreistagsfraktion akzeptiere die Priorisierung der Verbindungen. Eine Rückstellung der Hochrheinroute sei kein Problem. Darüber hinaus könne der Radweg zwischen Rheinfelden und Grenzach-Wyhlen auf diese Weise schneller verwirklicht werden könne.

Klaus Eberhardt (SPD) begrüßte die sorgfältige Untersuchung. Lückenschlüsse im Rahmen des Radwegeprogramms des Landkreises müssten weiter forciert werden, hob der Fraktionschef den Sicherheitsaspekt in den Vordergrund.

Erich Hildebrandt (FW/Unabhängige) betonte in seiner Stellungnahme die finanzielle Verantwortung des Landes bei der Umsetzung der Radschnellverbindungen. Er hoffe auf eine zügige Realisierung und äußerte Zweifel über die Dauer des Verwirklichung.

Peter Schalajda (Grüne) begrüßte Studie und Beschluss sehr. Radschnellwege würden das Radfahren schneller und sicherer machen, außerdem würden die Wege den Umstieg aufs Velo vereinfachen. Darüber hinaus würden neue Benutzergruppen angesprochen. Und: Die Fahrzeit verkürze sich. Er erklärte, dass es mit der Eröffnung des geplanten Zentralklinikums im Lörracher Entenbad im Jahr 2025 zu einem noch besseren Kosten-Nutzen-Verhältnis kommen werde.

Und Kevin Brändlin (FDP) sagte, dass ihn die Studie nach anfänglicher Skepsis überzeugt habe.

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