Auf hiesigen Böden gedeiht der Mais gut
Trotz der Probleme werde es auf den hiesigen Böden voraussichtlich einen guten Ertrag von rund 153 Doppelzentnern pro Hektar geben. Auf den kiesigen Flächen in der Rheinebene mache sich dagegen der Mangel an Niederschlag deutlich bemerkbar. Der Mais sei größtenteils trocken, die Erträge würden dort niedriger ausfallen.
Wie sich der Marktpreis gestalte, sei noch nicht abzusehen. Es komme auf das Angebot auf dem Weltmarkt an. Da der Euro im Vergleich zum Dollar, in dem die Maispreise kalkuliert werden, an Währungsstärke hinzugewinne, ergebe sich für die Landwirte hierbei momentan ein Nachteil, erklärte Hubert Sprich von der ZG Raiffeisen.
Hess ging anschließend noch kurz auf das neue Biodiversitätsgesetz ein, das unter anderem den Ausbau der ökologischen Landwirtschaft auf 30 bis 40 Prozent bis zum Jahr 2030 und die Verringerung der chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel um 40 bis 50 Prozent bis 2030 vorsieht.
Positiv bewertete er, dass bereits viele Landwirte Blühstreifen für Insekten angelegt hätten. „Das nützt den Insekten und den Vögeln, wertet die Landschaft auf und bringt auch einen Imagegewinn für die Landwirte“, nannte er einige Vorteile. Viele Änderungen gebe es im Zuge der neuen Düngeverordnung. Die Nitratwerte im Boden seien in Deutschland zu hoch, besonders in den „roten Gebieten“, und im Landkreis Lörrach seien dies insbesondere Schliengen und Efringen-Kirchen, Hertingen, Tannenkirch, Wollbach und Holzen. Die Landwirte müssten dort pro Schlag und nicht mehr betriebsbezogen ermitteln, wie hoch der Nährstoffbedarf im Boden sei.
Verringerung des Düngersbedarfs verlangt
Der Düngerbedarf in den roten Gebieten müsse um weitere 20 Prozent verringert werden. Die Obergrenze liege bei 170 Kilogramm pro Hektar. Es bestehe eine Aufzeichnungspflicht für ausgebrachten Dünger.
Die Sperrfristen für das Ausbringen von Festmist und Kompost als Dünger wurden auf drei Monate, von November bis Ende Januar, verlängert. Das bereite den Tierhaltern aber Kopfzerbrechen, „die ihren Mist ja auch irgendwann mal ausstreuen müssen“, meinte Hess. Die neue Düngeverordnung sei kompliziert, „aber wir müssen uns damit vertraut machen“, stellte er nüchtern fest.