Weil am Rhein Hafen fit für Zukunft machen

Weiler Zeitung

Entwicklung: Rheinhafen hat trotz schwieriger Bedingungen ein positives Ergebnis

„Wir sind auf einem guten Weg.“ Carlos Gingado, seit knapp drei Jahren Geschäftsführer der Rheinhafengesellschaft, unterstreicht seine Aussage im Gespräch mit unserer Zeitung mit Zahlen. Einen Bilanzgewinn von 1,6 Millionen Euro und ein positives Betriebsergebnis von 160 000 Euro erwirtschaftete die Hafengesellschaft im zurückliegenden Jahr nach noch hohen Verlusten im Jahr 2015.

Von Siegfried Feuchter

Weil am Rhein. Es ist dies das Ergebnis einer konsequenten strategischen Neuausrichtung des Hafens. „Die Trendwende haben wir eingeleitet, diesen Weg müssen und werden wir konsequent fortführen“, sagt Gingado, der die Rheinhafengesellschaft mit ihren 27 Mitarbeitern auf eine neue, zukunftsträchtige Basis stellen will. Umso bemerkenswerter ist die positive Entwicklung auch deshalb, weil die Rheinhafengesellschaft im zurückliegenden Jahr mit einer langen Niedrigwasserphase zu kämpfen hatte.

Starker Zuwachs bei Massengütern

Dies mit der Folge, dass zwischen Februar und Mai viel weniger Schiffe im Weiler Rheinhafen anlegten und ihre Ladungen löschten. Das war auch die Zeit, als im Rheinhafen Kurzarbeit angemeldet werden musste.

Gleichwohl gab es im Jahr 2017 ein starkes Wachstum beim Massengut (Steine, Kies, Sand) um 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr, während das Containergeschäft wegen des Niedrigwassers leicht um 2,5 Prozent zurückging. 230 000 Tonnen Massengut konnten umgeschlagen werden, während es im Containergeschäft 290 000 Tonnen waren. Ohnehin sind in diesem Bereich laut Hafendirektor keine großen Wachstumssprünge mehr möglich, weil die Flächen zur Lagerung der Container begrenzt sind. Massengüter und Container kommen über Rotterdam und Antwerpen in den Weiler Hafen, wo die Güter umgeschlagen und zu den Kunden bis nach Freiburg, in den Hochschwarzwald und zum Hochrhein gebracht werden.

Kein Wasserumschlag mehr im alten Hafen

Das trotz dieser unerfreulichen Rahmenbedingungen erzielte „positive Ergebnis“ rührt auch daher, dass die Rheinhafengesellschaft im südlichen Teil des Hafens, angrenzend an den Rheinpark, eine nicht mehr benötigte Fläche von 40 000 Quadratmetern an die Stadt verkaufte. Diese wiederum braucht die Flächen für die Erweiterung und Aufwertung des Rheinparks.

Die eingeleitete Umstrukturierung ist auch daran abzulesen, dass es im alten Hafen keinen Wasserumschlag mehr gibt, sondern dieser ausschließlich im Hafen-Nord abgewickelt wird. Dort richtete die Hafengesellschaft eine weitere 8000 Quadratmeter große Lagerfläche ein.

Ebenso investierte sie einiges in die Verbesserung der Infrastruktur im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten – in die Krananlagen ebenso wie in die Bahninfrastruktur, um dadurch auch die Trimodalität Wasser, Straße und Schiene im Rheinhafen sicherzustellen. Der Bahnübergang an der Alte Straße wurde auf Vordermann gebracht, außerdem wurden 1200 Schwellen ausgetauscht. Darüber hinaus wurde ein zweiter Containerstapler angeschafft.

Eine wichtige Entscheidung zur Gesellschaftsstruktur gab es im vergangenen Jahr: Die Schweizerischen Rheinhäfen sind als Gesellschafter bei der Weiler Rheinhafengesellschaft ausgeschieden. Die Gesellschaftsanteile von 37 Prozent übernahm die Stadt Weil als Hauptgesellschafter. Sie hält jetzt 89,1 Prozent, während das Logistikunternehmen Rhenus 8,5 Prozent hat. Die restlichen Anteile besitzen ein paar Firmen.

Wirtschafts- und Logistikstandort stärken

Eine Trendwende leitete Gingado bei der Hafengesellschaft sukzessive ein, auf diesem Weg will er fortfahren und den Rheinhafen als wichtigen Wirtschafts- und Logistikstandort mit insgesamt mehr als 600 Mitarbeitern und in Zusammenarbeit mit den dort ansässigen Unternehmen fit für die Zukunft machen. Das heißt auch, dass er verstärkt externe Partner mit ins Boot holen und Aufgaben, vor allem im Umschlagsbereich, auslagern will. Die Mitarbeiterzahl soll laut Geschäftsführer dadurch nicht tangiert werden.

Gingado lobt ausdrücklich die „gute Zusammenarbeit“ mit der Stadt Weil am Rhein und mit dem Aufsichtsrat, die den eingeleiteten Kurs mittragen.

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