Kreis Lörrach Handwerk sucht Dialog

Die Oberbadische
Infos aus erster Hand: Martin Ranz (r.) und Daniel P. Herkommer beim Tag des Handwerks auf dem Senserplatz in Lörrach                                                                                                       Foto: Peter Ade

Präsentation: „Tag des Handwerks“ in Lörrach/ Ranz: „Wir sind gut aufgestellt“

Das Handwerk strotzt vor Selbstbewusstsein. „Ein Leben ohne Handwerk ist unvorstellbar“, verweist Martin Ranz auf eine aus seiner Sicht – trotz Corona – großartige Erfolgsbilanz in Südbaden.

Von Peter Ade

Kreis Lörrach. Der Kreishandwerksmeister freute sich über positive Bürgergespräche beim „Tag des Handwerks“ am Samstag auf dem Senserplatz in Lörrach. Einen ganzen Tag lang präsentieren sich die Innungen der Kreishandwerkerschaft. Mit Stolz verwies Ranz darauf, dass die bundesweite Ausrichtung des Events ihre Wurzeln in Lörrach hat. Vor über zwei Jahrzehnten wurde die Idee in der Kreisstadt geboren und erstmals umgesetzt.

Unter freiem Himmel informierten zahlreiche Branchen und Partner des Handwerks – diesmal in Form von Pappaufstellern, über die Details abgerufen werden konnten. Außerdem wurden auf einer Großbildleinwand Filme über Handwerksberufe gezeigt. Die coronakonformen Infos lockten viele Interessierte an, die auch gerne das persönliche Gesprächsangebot mit den Meistern nutzten. Viele Fragen kreisten um Ausbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten im Handwerk. Millionenfach werden Tag für Tag die Leistungen des Handwerks in Anspruch genommen. Ob Bäcker oder Fleischer, Kfz- und Zweiradmechatroniker, Gebäude- und Textilreiniger – „unsere Berufe sind unverzichtbar“, erklärt Ranz.

Kompetente Dienstleister

Die Kreishandwerkerschaft versteht sich als Dienstleister für ihre Mitgliedsbetriebe und hilft bei der Lösung zahlreicher Alltagsprobleme. „Wer dazu gehört, hat immer einen kompetenten und zuverlässigen Partner an seiner Seite“, verspricht Geschäftsführer Daniel P. Herkommer. Und weiter: „Von Aus- und Weiterbildung über Arbeitsmedizin, Medien, Recht, Betriebswirtschaft bis hin zu Umwelt - unsere Experten geben ihr Spezialwissen gerne weiter.“

Die Handwerksorganisationen und -betriebe haben in den vergangenen Monaten stark für die Ausbildung geworben und den „Sommer der Berufsbildung“ ausgerufen. Mit Erfolg: Zum 1. September startete das neue Ausbildungsjahr offiziell. Bislang wurden diesmal 2152 neue Ausbildungsverträge im südbadischen Handwerk geschlossen. Die Zahlen liegen zum Beginn des Ausbildungsjahres gleichauf mit dem Vorjahr.

„Unsere Betriebe haben trotz Pandemie viele Anstrengungen unternommen, um ihre Ausbildungsleistung konstant zu halten. Diese Anstrengungen haben sich gelohnt“, resümiert der südbadische Kammerpräsident Johannes Ullrich. Die aktuellen Zahlen seien allerdings eine Momentaufnahme; eine komplette Bilanz ziehe die Kammer Freiburg im Spätherbst. Wie in den vergangenen Jahren würden bis Jahresende weitere Vertragsabschlüsse hinzukommen.

Um wieder auf das Vor-Corona-Niveau zu gelangen, müsse die Politik laut Ullrich weiterhin zielgenaue Unterstützungsangebote bieten. „Die erweiterte Ausbildungsprämie war ein wichtiger Baustein, der allerdings langfristig nicht ausreichen wird“, so der Präsident. Fehlende Berufsorientierungsmaßnahmen und Unterrichtsausfälle hätten viele bildungstechnische Löcher gerissen, die geflickt werden müssten. „Generell muss die duale Ausbildung noch präsenter bei der Berufswahl werden.“

Fachkräfte werden dringend gesucht

Die neuen Azubis starten in mehr als 100 Berufen – vom Anlagenmechaniker Sanitär-, Heizungs-, Klimatechnik bis zur Zweiradmechanikerin. „Die Karrierechancen in den Handwerksberufen sind weiterhin besonders gut: Fachkräfte werden in allen Branchen gesucht. Eine große Anzahl von Ausbildungsstellen ist weiterhin unbesetzt“, unterstreicht Kreishandwerksmeister Ranz.

Auch jetzt können sich Jugendliche noch auf einen freien Ausbildungsplatz bewerben. Das Handwerk setzt dabei insbesondere auf zielgruppengerechte Ansprache. In der App „Lehrstellen-Radar“ finden Interessierte die passende Lehrstelle mit wenigen Klicks. Infos zur App und Online-Suche unter www.lehrstellen-radar.de.

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