Knapp ein Vierteljahrhundert war er das markante Gesicht der facettenreichen Sozialarbeit im Deutschen Roten Kreuz (DRK). Davor kümmerte er sich viele Jahre als Lörracher Ortsbeauftragter ehrenamtlich um die Belange der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW). Die Rede ist von Roland Kraus. Vor wenigen Wochen hat er den (Un-)Ruhestand angetreten.
Von Peter Ade
Kreis Lörrach. Gerade einmal volljährig geworden, fand der heute 64-Jährige aus der Lörracher Mozartstraße den Weg zum THW. Kraus war später 15 Jahre lang dessen Ortsbeauftragter. Er gründete eine der ersten Jugendgruppen der Organisation, war Gründungsmitglied der Helfervereinigung, einige Jahre deren Vorsitzender und Einsatzleiter bei zahlreichen Unglücksfällen und Katastrophen in der Region.
Gegründet 1952 als einer der ersten Ortsverbände der Region, befindet sich die Unterkunft des Lörracher THW heute im Gewerbegebiet an der Wölblinstraße 53. Der Umzug im Jahr 2000 von der denkmalgeschützten Villa Aichele aufs vormalige Areal der Straßenmeisterei fiel noch in die Zeit von Kraus als dem leitenden Ortsbeauftragten der Bundesanstalt. Zu den Kameraden im THW pflegt er nach wie vor enge und freundschaftliche Kontakte. Den Weg als „Hauptamtlicher“ zum DRK fand der heute 64-Jährige auf Ansprache des früheren Kreisgeschäftsführers Hans Rohrbach zu Beginn des Jahres 1998. In der Folge warteten zahlreiche Funktionen und Aufgaben auf den gelernten Industriekaufmann: Sekretariat Geschäftsführung, Katastrophenschutz, Mitgliederverwaltung, Ehrenamtskoordinator und zeitweise Übernahme der Geschäftsführung.
Sozusagen Kraus‘ Lieblingskind beim DRK war und ist die Sozialarbeit, der er sich auch nach seiner Pensionierung intensiv widmet. Im Team der Hauptamtlichen war er Ansprechpartner der Ortsvereine im Landkreis. Er leitete die Kleiderläden des Kreisverbands in Lörrach, Weil am Rhein und Schopfheim und zeichnete verantwortlich für die regelmäßigen Kleidersammlungen in der Region.
Ruhestand nach 25 Dienstjahren
Zuständig war Kraus außerdem für den früheren Behinderten-Fahrdienst. Er managte den Fuhrpark, disponierte die Einsatzfahrten und kümmerte sich um Anrechnungen und Dienstpläne. Mit seiner kürzlich erfolgten Pensionierung nach fast 25 Dienstjahren legt das Lörracher Urgestein des DRK die Hände keinesfalls in den Schoß. Kraus bleibt weiterhin zuständig für die von ihm ins Leben gerufenen Seniorennachmittage, die jeden zweiten Donnerstag im Monat mit Spiel, Spaß, Gedächtnistraining und Seniorengymnastik in der DRK-Zentrale an der Weiler Straße in Lörrach stattfinden. Gelegentlich stehen auch Ausflüge auf dem Programm.
„Meine Jahre beim Roten Kreuz möchte ich nicht missen. Es war eine spannende, abwechslungsreiche und bisweilen lebhafte Zeit“, erinnert sich Kraus an unzählige Begegnungen, Gespräche und Aktionen. Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer schätzen seine ruhige, kooperative und jederzeit zielstrebige Art.
DRK-Kreisgeschäftsführer Markus Lapp bringt es auf den Punkt: „Roland Kraus war immer ein besonnener Kollege – hilfsbereit, fleißig, ehrlich und bescheiden in seiner Art.“ Man sei froh, dass er weiterhin – jetzt ehrenamtlich – zur Verfügung stehe und sein reiches Wissen und seine Erfahrung vor allem in die Sozialarbeit einbringe.
