Und auch Apel erklärt: „Ich werde den- beziehungsweise diejenige wählen, der mich inhaltlich am meisten überzeugt und dem ich am ehesten zutraue, die CDU in Zukunft erfolgreich zu führen.“ Dabei lässt er sich nicht von der öffentlichen Stellungnahme Schäubles beeinflussen. Diese Aussage sei für ihn wenig überraschend gekommen. „Das enge Verhältnis der beiden ist ja nicht erst seit dieser Aussage bekannt. Auf meine Entscheidung hat die Aussage jedoch keinen Einfluss“, stellt der Student klar.
Alle drei Kandidaten wollen für eine konservative Linie stehen. Auf die Frage, ob das ein Zugeständnis an die Parteibasis sei, erklärt Apel: „Die CDU hatte schon immer den Anspruch, konservative, liberale und christlich-soziale Strömungen zu vereinen. Ich finde es gut, dass alle Kandidaten diesen Anspruch weiterhin hochhalten, und dazu gehört dann auch, teilweise konservative Positionen einzunehmen.“ Apel hat aber nicht das Gefühl, dass es einer der Kandidaten nötig gehabt habe, für den innerparteilichen Wahlkampf irgendwelche Zugeständnisse machen zu müssen.
In Hamburg anwesend, aber nicht stimmberechtigt ist CDU-Bundesvorstandsmitglied Gudrun Heute-Bluhm. Sie traut den drei Kandidaten zu, die Partei führen zu können. AKK traue sie aber im besonderen Maße zu, die Parteiflügel zusammenzuführen, sagt sie im Gespräch mit unserer Zeitung. Auch habe AKK Mut gezeigt, Aufgaben für die Partei zu übernehmen. Dass übrigens die Namen der 1001 Delegierten geheim bleiben sollten, hat laut Heute-Bluhm einen wichtigen Grund: Zum einen verweist sie auf die Datenschutzgrundverordnung, zum anderen will man alles dafür tun, dass diese wichtige Wahl nicht angefochten werden kann. Und bei dieser wird es wohl auf eine Stichwahl hinauslaufen, schätzt Heute-Bluhm.