Kreis Lörrach Im Jahr 2027 wird es elektrisch

Die Oberbadische
So wie derzeit an der Südbahn werden auch am Hochrhein zeitweilig dieselgetriebene Züge unter der fertigen Oberleitung fahren. Foto: Rolf Reißmann

Nahverkehr: Arbeiten zum Ausbau der Hochrheinbahn beginnen / Verknüpfung mit Buslinien schaffen

Schon seit Jahren im Gespräch, beginnt nun die sehr konkrete Arbeit zum Ausbau und zur Elektrifizierung der Hochrheinbahn. Bei einer Informationsveranstaltung in Rheinfelden erläuterte am Dienstagabend Projektleiter Ronald Heil von der Deutschen Bahn, dass für die Öffentlichkeit bisher kaum sichtbar vieles bereits gut vorangebracht wurde, so etwa das Planfeststellungsverfahren im Regierungspräsidium.

Von Rolf Reißmann

Kreis Lörrach. Um Fragen der Anwohner zu beantworten, waren im Bürgersaal etliche Stände aufgebaut, an denen die sehr konkreten Fragen der etwa 60 interessierten Besucher von Fachleuten beantwortet wurden. Da wurde nach dem neuen Haltepunkt in Warmbach gefragt. Er soll im Laufe des Ausbaus entstehen, weitere sind in Bad Säckingen-Wallbach und in Waldshut-West vorgesehen. Beibehalten wird die Streckengeschwindigkeit von 160 Kilometern pro Stunde.

Barrierefreiheit herstellen

Mehrfach erkundigten sich die Besucher nach barrierefreiem Zugang zu den Stationen. Mit 155 Metern erreichen sie eine solche Länge, dass bei dreiteiligen Triebzüge alle Türen genutzt werden können. Andere Besucher schilderten ihre gegenwärtigen Probleme wegen der unterschiedlichen Bahnsteighöhen und der mitunter breiten Spalten zwischen Kante und Zug. Vor allem Fahrgäste mit Rollator, Kinderwagen und Rollstuhl sind gegenwärtig auf Hilfe angewiesen.

Dabei sind es nicht nur die Höhen und Abstände zwischen Zug und Bahnsteigkante, auch der Zugang ist sehr unterschiedlich. Vielfach wurden zwar vor Jahren stufenfreie Wege zu den Bahnsteigen angelegt, doch oftmals entsprechen sie nicht den heutigen Normen. Nicht alle lassen sich auf modernen Stand bringen, in Schwörstadt zum Beispiel fehlt ausreichend Platz neben der steilen Rampe. In Rheinfelden und Grenzach sollen neue Aufzüge eingebaut werden, um die Barrierefreiheit zu verbessern oder überhaupt erst herzustellen.

Baubeginn im Jahr 2025

Viele Besucher erkundigten sich nach dem Ablauf der Bauarbeiten. Diese sollen im Jahr 2025 beginnen. Ronald Heil sagte, dass nach Möglichkeit ein Großteil bei laufendem Bahnbetrieb ausgeführt werden soll. Aber es muss auch Sperrungen geben, dann wird Schienenersatzverkehr eingerichtet. Wie beim Ausbau der Südbahn von Friedrichshafen nach Ulm soll dies abschnittsweise erfolgen. Für die Oberleitung werden vorwiegend Stahlmasten aufgestellt.

Im Kreis Lörrach sind die Umbauten an der Strecke nur gering, weitaus umfangreicher sind sie im Kreis Waldshut, weil dort der eingleisige Abschnitt bis nach Erzingen zum Teil ausgebaut wird. In der Informationsveranstaltung wies Landrätin Marion Dammann darauf hin, dass der Ausbau der Hochrheinbahn Teil des neuen Mobilitätskonzepts im Kreis ist. Gleichzeitig gelte es die Verknüpfung mit den Buslinien deutlich zu verbessern, damit noch mehr Fahrgäste zur Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel angeregt werden.

Klaus Eberhardt, Oberbürgermeister von Rheinfelden, verwies auf die Erwartung einer Verdichtung des Zugverkehrs. Angestrebt werde S-Bahn-ähnlicher Verkehr im 30-Minuten-Takt und stündlich ein Regionalexpress. Aus Basel war Alain Groff gekommen, er ist Mobilitätsbeauftragter der Kantonsregierung. Für die Stadt sei die Verbesserung auf der badischen Hochrheinstrecke sehr bedeutsam wegen der schnellen Verbindung nach Schaffhausen. Die schweizerische Hochrheinbahn, einst als Strecke Basel–Winterthur gebaut, wird heute nur noch bis Laufenburg befahren, der eingleisige Rest nur noch für gelegentlichen Güterverkehr genutzt. „In der Schweiz sind die drei Kilometer vom Badischen Bahnhof bis zur Landesgrenze der letzte Abschnitt, wo Personenzüge mit Dieselmotor fahren“, sagte Groff.

Die Besucher erhielten an diesem Abend viele Antworten und können sich – soweit sie direkte Anwohner der Bahnstrecke sind – auch langsam auf anstehende Belastungen während der Bauzeit einstellen. In Betrieb gehen soll der elektrische Zugverkehr im Jahr 2027.

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