Für positive Werte sorgen dagegen der Anteil der Waldfläche, Sonnenstunden pro Jahr, Bar- und Restaurantdichte, die Zahl der Vereine pro 1000 Einwohner, die Studierendendichte und die Übernachtungen in Fremdenverkehrsbetrieben – wobei auch hier Luft nach oben ist. Zum Vergleich: Breisgau-Hochschwarzwald ist Baden-Württembergs meistbesuchter Landkreis und landet hier auf Platz 21. Damit ist er um 102 Punkte besser als der heimische Kreis, wie die Erhebung zeigt.
Gesundheit und Sicherheit
Im dritten Themenfeld „Gesundheit & Sicherheit“ erreicht der heimische Kreis 65 Punkte und belegt Rang 53. Dennoch, die Aspekte Kinder- und Altersarmut sowie die Erreichbarkeit von Krankenhäusern belegen keine Spitzenplätze. Auch die Erreichbarkeit von Krankenhäusern und die Arztdichte spiegeln die angespannte Lage in Sachen medizinischer Versorgung im Kreis Lörrach wieder.
Negativ fällt besonders die Altersarmut (198) auf, die zum Beispiel in der Uckermark (Gesamtplatz 368) mit Rang 85 einen deutlich besseren Wert erreicht. Die Altersarmut in der Region ist übrigens eng mit dem Niedergang der Textilindustrie verknüpft. Da der Landkreis in der Vergangenheit überwiegen industriell geprägt war und viele Arbeitnehmer in der hier ehemals zentralen Textilindustrie beschäftigt waren, erlebten diese Arbeitnehmer auch deren Niedergang, als sowohl im Wiesental, in Lörrach, aber auch in Weil am Rhein große Betriebe aufgeben hatten. Dies dürfte mit hoher Wahrscheinlichkeit auf das Rentenniveau durchgeschlagen haben.
Arbeit & Wohnen
Bei „Arbeit und Wohnen“ belegt der Kreis Lörrach trotz nahezu Vollbeschäftigung mit 67 Punkten Rang 42 und rangiert damit deutlich hinter Breisgau-Hochschwarzwald (Rang 11).
Zwar sorgen hier Kaufkraft, durchschnittliche Pendlerdistanz, die Zahl der Einwohner in Bedarfsgemeinschaften, Bevölkerungsdynamik und geringe Schulden der privaten und öffentlichen Hand für eine gute Bewertung. Doch wo Licht ist, ist auch Schatten, und dieser liegt insbesondere auf dem Immobilienmarkt. Die Preisspirale dreht sich unaufhörlich nach oben, sodass die Immobilienkaufpreis-Einkommens-Relation Rang 325 belegt (München 401).
Auch die Mietpreis-Einkommensrelation sieht mit Position 373 schlecht aus und liegt um mehr als 100 Zähler deutlich hinter den beiden Nachbarlandkreisen, wo Miete und Hauskauf in Bezug auf das Einkommen laut Statistik günstiger sind.
Interesierte finden die Studie im Internet unter https://deutschland-studie.zdf.de.
53 Indikatoren in drei Feldern haben die Statistiker untersucht. Dabei wurden die allgemeinen und vergleichbaren Rahmenbedingungen für Lebensqualität in allen 401 Städten und Landkreisen nach objektiven Maßstäben gemessen. Prognos hat für das Ranking einen quantitativen Ansatz gewählt, der auf objektiven und statistischen Daten basiert. Befragungen von Bürgern zur Ermittlung der subjektiven Einschätzungen sind für die Bewertung der Regionen bewusst nicht vorgenommen worden.