Mit der Schließung des KIZ rücken die niedergelassenen Ärzte in den Fokus der Impfkampagne, die dann noch mehr als bisher gefordert sein werden. Nach einer Umfrage des Pandemiebeauftragten des Landkreises, Richard Pottstock, unter allen Haus- und Kinderärzten im Landkreis, hat rund die Hälfte erklärt, für Impfungen zur Verfügung zu stehen. Damit sei das Impfen und auch das Testen in den Praxen weiter gesichert.
Versorgung gewährleistet
In den vergangenen anderthalb Jahren mussten viele Versorgungsbereiche zurückgefahren werden. „Besonders chronisch erkrankte Menschen haben lange Zeit Angst gehabt, in eine Praxis zu gehen“, verdeutlichte Pottstock die Situation. „Die Versorgung war dadurch nicht mehr so optimal gewährleistet“, sprach er von Engpässen bei den niedergelassenen Ärzten. Testen und Impfen erfordere räumliche Verhältnisse, die nicht überall gegeben seien, weshalb es Praxen gebe, die Schwierigkeiten hätten dies durchzuführen. Mittlerweile sei die Versorgung gesichert.
Es sei sinnvoll, die 35 Prozent der noch ungeimpften Bevölkerung zu impfen, bevor man auf die Drittimpfung von Jüngeren übergehe, befand Pottstock. Die Drittimpfung der über 75-Jährigen sei indes „total gerechtfertigt“, was Studien belegten. Außerdem sollte man überlegen, die südliche Halbkugel und Asien erst einmal durchzuimpfen. „Solange Afrika, Südamerika und Asien nicht durchgeimpft sind, werden wir Varianten sehen, derer wir vielleicht nicht Herr werden können“, warnte der Mediziner.
Terminkapazitäten werden voll ausgeschöpf
Bevor das Kreisimpfzentrum am 30. September um 20.30 Uhr schließen muss, werden nochmal alle Hebel in Bewegung gesetzt, um möglichst viele Menschen zu impfen. „Wir werden nichts unversucht lassen, die Terminkapazitäten bis zum Schluss so weit wie möglich auszuschöpfen“, so die Leitung des Kreisimpfzentrums Lörrach.
In den letzten Tagen werden daher spezielle Terminkontingente für Berufsschulen und Oberstufen aus dem Landkreis Lörrach, weitere Termine für Kinder und Jugendliche (zwölf bis 15 Jahre) sowie an den letzten drei Tagen Impfen ohne Termin angeboten.
So werden am Freitag, 24. September, zwischen 17 und 20 Uhr, und am Samstag, 25., zwischen 18 und 20 Uhr, die eingestellten Termine für Erwachsene auch für Kinder und Jugendliche freigeschalten. An den letzten drei Öffnungstagen, am 28., 29. und 30. September, können sich alle Impfwilligen zwischen 9.45 und 17 Uhr ohne Termin eine Spritze geben lassen, egal ob für die Erst-, Zweit- oder Auffrischungsimpfung. Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren können dann auch täglich ab 12 Uhr kommen.
Geimpft wird mit allen verfügbaren Impfstoffen: Biontech für Kinder sowie für die Erst-, Zweit- und Auffrischungsimpfung, Johnson & Johnson für die Einzelimpfung, Moderna ausschließlich für die Zweitimpfung und die Auffrischungsimpfung bei heterologer Impfung.
Es muss mit Wartezeiten gerechnet werden. Eine vorherige Terminbuchung ist für diese Tage weiterhin möglich unter https://www.kiz-loerrach.de/termin-buchen.
Aufgrund vermehrter Anfragen teil das KIZ mit: Wegen der geltenden Corona-Impf-Verordnung des Bundes können Schweizer Bürger, die weder ihren Wohn- noch Arbeitsort in Deutschland haben, aus rechtlichen Gründen nicht in Deutschland geimpft werden.