Daher lautet eine Forderung der GEW, die Sommerferien für befristete Beschäftigte zu bezahlen und sogenannten Nichterfüllern, also Angestellten ohne grundständige Lehramtsausbildung, Qualifizierungsangebote zu unterbreiten.
Seitens des Landes wurde die seit Jahrzehnten übliche Regelung, Lehrer befristet zu beschäftigen, mit leeren Kassen begründet. Die Finanzlage hat sich mittlerweile geändert. „Die Steuereinnahmen sprudeln seit 2016 wie nie“, sagte Stickelberger, der dringenden Handlungsbedarf sieht und deutliche Kritik an der Regierungsfraktion von Grünen und CDU übte. Für das Jahr 2018 sei es zu spät, Änderungen herbeizuführen. Im Nachtragshaushalt müsse das nötige Geld aber eingestellt werden, forderte der SPD-Politiker. Für ihn sei die Kündigung zum Ende des Schuljahres ein Zeichen mangelnder Wertschätzung und überdies kurzsichtig für die Lehrerversorgung. Und weiter: „Die Regelung bringt Betroffene in eine prekäre Situation, schließlich müssen auch sie während der Sommerferien ihre Familien ernähren und Rechnungen begleichen.“
Einstellungsangebot zum neuen Schuljahr
Dass es auch anders gehe, zeigen Hessen, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Stickelberger erinnerte daran, dass auch die Referendare mit Beginn der Sommerferien arbeitslos werden. Laut GEW-Angaben kommt so eine Größenordnung von insgesamt 9000 Lehrkräften zusammen.
Die Mehrzahl der betroffenen Lehrer erhält zum neuen Schuljahr aber wieder ein Einstellungsangebot. Frey erklärte, sich schon seit vielen Jahren – auch in der Grünen-Landtagsfraktion – dafür einzusetzen, dass eine Lösung für die befristeten Lehrerstellen gefunden wird. „Dass Bewegung in die Sache kommt, ist daher umso erfreulicher. Den Vorstoß von Sandra Boser und Thekla Walker kann ich nur begrüßen.“ In einem Schreiben an Bildungsministerin Susanne Eisenmann (CDU) fordern beide Grünen-Abgeordneten Lösungsansätze, damit voll ausgebildete Vertretungslehrer nicht entlassen werden. Frey weiter: „Unsere Region im Dreiländereck ist besonders betroffen vom Lehrermangel, daher müssen auch Lösungen gesucht werden, womit alle Vertretungslehrer mit befristeten Verträgen langfristig die Voraussetzungen für eine Festanstellung erfüllen können.“