Kreis Lörrach Jäger blicken auf bewegtes Jahr zurück

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Die Verwahrstellen der Kreisjägervereinigung helfen mit, Weiterverbreitungsketten der Afrikanischen Schweinepest zu unterbrechen, mit der Wildschweine infiziert sein können. Foto:  

Nicht nur Wölfe und Wildschweine haben die Kreisjägervereinigung Badische Jäger Lörrach beschäftigt. Während die Auswilderung des Luchses in vollem Gang sei , habe die Gams einen schlechten Stand.

Viele Themen haben die Kreisjägervereinigung Badische Jäger Lörrach im vergangenen Jagdjahr beschäftigt. So betrieben die Jäger und Jägerinnen eine Verwahrstelle. Dort konnten tote Tiere abgegeben werden, bei denen der Verdacht bestand, dass sie von Räude oder anderen Wildkrankheiten befallen sind.

Marcus Siegwolf vom Sachgebiet Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung am Landratsamt hob bei der Hauptversammlung das ehrenamtliche Engagement der Badischen Jäger Lörrach hervor, wie die Kreisjägervereinigung in ihrer Mitteilung schreibt. Dieses wirke auch in die Gesellschaft hinein, denn durch das Abliefern toter Wildschweine, die mit der Afrikanischen Schweinepest infiziert sein könnten, würden mit Hilfe der Verwahrstellen Weiterverbreitungsketten unterbrochen.

Rehkitzrettung: Heinz Kaufmann stellte als Kreisverbandsvorsitzender des Bezirks Müllheim im Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverband (BLHV), die große Bedeutung der Kitzrettungsaktionen heraus. Dabei durchsuchten die Jäger mit Hilfe von Drohen, in Zusammenarbeit mit den Landwirten, die Felder vor der Mahd auf dort abgelegte Rehkitze. So könnten diese vor einem qualvollen Mähtod bewahrt werden.

Kreisjägermeister Alexander Rose berichtete, dass die Jägervereinigung im vergangenen Jagdjahr ihre diesbezüglichen Bemühungen noch weiter intensiviert hätte. So sei das Team unter dem neuen Obmann „Drohnen“ Claus Rothweiler mit drei neuen Drohnen ausgestattet worden. Dies war durch Fördermittel des Landesjagdverbandes Baden-Württemberg, Spenden der Sparkassen Lörrach und Markgräflerland sowie eines Landwirtes und einer Spendenaktion im Hegering 6 „Blauen-Kandertal“ möglich. Einblicke in das Wildtiermanagement des Landes Baden-Württemberg und im Kreis Lörrach gab die stellvertretenden Kreisjägermeisterin Claudia Senn als Vertreterin des Wildtierbeauftragten-Netzwerks der Kreisjägervereinigung und als Bezirksobfrau „Gamswild“.

Wölfe im Schwarzwald: Sie berichtete von dem einstigen Wolfsrudel im Bereich Schluchsee, denn erst kürzlich wurde der einzige Wolfswelpe sowie die Wolfsmutter überfahren. Deshalb würden derzeit nur noch drei Wölfe im Schwarzwald als „territorial“ und damit dauerhaft ansässig gelten, von denen sich einer im Südschwarzwald befinde.

Aktuelle Zahlen wiesen auf eine weiter steigende landes- und bundesweite Anzahl an Wölfen hin. So wäre im Monitorjahr 2022/23 bundesweit von 184 Rudeln zu jeweils fünf bis zehn Exemplaren auszugehen, plus 47 Paaren und 22 Einzeltieren. Demgegenüber stünden bundesweit 159 Exemplare, die im Jahr 2023 im Straßenverkehr ihr Leben ließen. Das landesweite Programm zur Etablierung des Luchses in Baden-Württemberg seitens der Landesregierung, welches insgesamt die Auswilderung von zehn bis 15 Exemplaren vorsähe, sei in vollem Gange. Zuletzt sei im Landkreis Rastatt Anfang Dezember eine Katze ausgesetzt worden.

Im Juli/September sei mit der Auswilderung einer weiteren männlichen Wildkatze zu rechnen. Aktuell gäbe es somit drei territoriale Luchse im Land, darunter einen im Kreis Lörrach.

Hege der Gams: Hinsichtlich des Auerwildes stellte die Expertin mit Blick auf die erfolgten Umsetzungen des „Aktionsplans Auerhuhn 2008“ den forstlichen Behörden sowie den Tourismusinstitutionen ein schlechtes Zeugnis aus. Auch die Jäger könnten die Prädatorenbejagung noch intensivieren.

Die Gams habe nach wie vor aus Sicht der Förster einen schlechten Stand. So stiegen die Strecken von Jahr zu Jahr, ohne dass eine genauere Kenntnis der realen Bestände existiere. Genau zu diesem Zweck hatte sich die Kreisjägervereinigung im vergangenen Jagdjahr dafür eingesetzt, neben der Gamshegegemeinschaft Feldberg eine weitere im Bereich Belchen/Blauen zu gründen.

38 Reviere wären zum Beitritt bereit gewesen, wie Claudia Senn laut Mitteilung erklärte. Dies sei von der Unteren Jagdbehörde aus nicht nachvollziehbaren Gründen erschwert oder gar unmöglich gemacht worden: Von den 18 Interessenten im Landkreis Lörrach habe die Behörde nur sechs für die Gründung zugelassen.

Wahlen: Theo Rose, Obmann der Jungen Jäger; Michael Bruder, Presseobmann

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