Kreis Lörrach Jungen Eltern Beratung anbieten

Die Oberbadische
Staatssekretärin Bärbl Mielich bekannte sich bei ihrem Besuch in Lörrach zum Projekt Babylotse. Foto: Adrian Steineck Foto: Die Oberbadische

Informationstag: Fachtag zum Thema Babylotsen / Staatssekretärin Mielich betont Landesverantwortung

Besuch aus Stuttgart im Landratsamt: Anlässlich des gestrigen landesweiten Fachtags zum Thema Babylotsen war Bärbl Mielich, Staatssekretärin im Ministerium für Soziales und Integration Baden Württemberg, nach Lörrach gekommen. Die Grünen-Politikerin sprach sich dabei klar für das Lörracher Modell der Babylotsen aus.

Von Adrian Steineck

Kreis Lörrach. „Wir werden uns dieser Verantwortung stellen“, sagte Mielich mit Blick darauf, dass die Bundeshilfen für das im Jahr 2016 begonnene Projekt Babylotse zum Ende diesen Jahres auslaufen. Aber: „Das Land kann die Finanzierung mal nicht eben so übernehmen.“

Dass der Landkreis Lörrach mit seinem Modell einer Babylotsin für den Südwesten Deutschlands eine „Leuchtturmfunktion“ hat, hatte Landrätin Marion Dammann zuvor deutlich gemacht. Die Babylotsin Vera Stächelin würde als „Beraterin und Vermittlerin“ für frischgebackene Eltern auftreten.

Allein im vergangenen Jahr hat Stächelin 629 Wöchnerinnen auf deren Wunsch hin beraten, das sind 27 Prozent aller in diesem Zeitraum im St. Elisabethenkrankenhaus erfolgten Geburten. Insgesamt erreicht wurden 1700 Familien, wobei nicht alle Angesprochenen auch Unterstützungsbedarf sahen.

Finanziell abgesichert wird das vom „Eli“ als einziger Geburtsklinik im Landkreis Lörrach umgesetzte Modellprojekt bisher durch die Auridis-Stiftung, eine gemeinnützige Einrichtung von Aldi Süd, und das Sozialministerium Baden-Württemberg. Wenn aber Ende des Jahres die Bundesgelder versiegen, heißt es neue Geldgeber zu finden.

Landrätin Dammann freute sich zugleich darüber, dass viele verschiedene Organisationen wie etwa der SC Freiburg bereits für die Weiterführung des Projekts gespendet haben.

Zahlreiche Spender beteiligen sich

Auch das Verlagshaus Jaumann mit seinen drei Tageszeitungen Die Oberbadische, Markgräfler Tagblatt und Weiler Zeitung unterstützt die Babylotsin finanziell. Was aber bisher noch fehle, so Dammann, sei die Zusage des Bundes, dass er sich weiter an der Finanzierung beteiligt.

Heike Roese-Koerner, Verwaltungsleiterin des St. Elisabethen-Krankenhauses, ging ebenfalls darauf ein, dass das Modellprojekt ab dem kommenden Jahr auf Drittmittel angewiesen sein wird. „Dieses Angebot soll in die Regelfinanzierung überführt werden“, nannte sie als längerfristiges Ziel.

Der Fachtag diente denn auch dem Zweck, über das Angebot zu informieren. Im großen Sitzungssaal des Landratsamtes hatten mehr als 100 Zuhörer, unter ihnen Vertreter aus Politik sowie dem Sozial- und Pflegebereich, Gelegenheit, den Fachvorträgen zuzuhören.

In Hamburg gibt es Babylotsen seit 2007

Sönke Siefert aus Hamburg, Geschäftsführer der Stiftung „SeeYou“ für Familienorientierte Nachsorge, legte etwa dar, wie die Umsetzung des Modellprojekts Babylotse auch längerfristig funktionieren kann. Im Hamburger Marienkrankenhaus wurde das Projekt im Jahr 2007 erstmals erprobt. Inzwischen haben es mehr als 20 weitere Kliniken in fünf deutschen Bundesländern übernommen.

Staatssekretärin Mielich erwähnte bei ihrem Besuch im Landratsamt auch, dass das Land infolge des Staufener Missbrauchsfalls eine Kinderschutzkommission ins Leben gerufen hat. Beim Thema Flüchtlinge zeigte sich die Grünen-Politikerin überzeugt, dass der Umgang mit anderen Kulturen und den Traumata, welche viele Menschen auf ihrer Flucht erlitten haben, eine der großen politischen Aufgaben für die Zukunft sei.

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading