Kreis Lörrach Veto gegen geplanten Hospizstandort

Peter Ade
Das Hospiz am Buck ist zu klein geworden. Die Bettenkapazität soll von sechs auf 14 erweitert und somit der Bedarfsberechnung des Landkreises gerecht werden. Foto: Peter Ade

Förderkreis: Haus am Buck wird vergrößert / Ziel: zwei Stationen mit je sieben Betten

Kreis Lörrach -  Behörden haben ihr Veto eingelegt: Aus Gründen des Natur- und Umweltschutzes darf ein neues Hospiz nicht – wie zunächst vorgesehen – in unmittelbarer Nähe des Waldes beim Alten- und Pflegeheim St. Fridolin in Lörrach-Stetten gebaut werden. Deshalb muss neu geplant werden.

"Es führt wohl nichts daran vorbei, unser bestehendes Hospiz am Buck zu erweitern“, folgerte der Vorsitzende Klauspeter Huck am Donnerstagabend auf der Mitgliederversammlung des Fördervereins. Eine neue Planungssituation sei entstanden, „der wir uns aktuell stellen werden“. Bauträger ist das St. Josefshaus Rheinfelden-Herten als Körperschaft des öffentlichen Rechts.

In welcher Form das im Oktober 2010 eröffnete Hospiz für unheilbar Kranke und Sterbende um einen Anbau erweitert und/oder aufgestockt wird, genau das soll in den nächsten Wochen geklärt und mit dem Freiburger Architekten Michael Gleitz sowie Thilo Spychalski vom St. Josefshaus in „trockene Tücher“ gebracht werden.

Die Gründungsidee für das Hospiz am Buck hatte der frühere Direktor des St. Josefshauses, Bernhard Späth. Die finanzielle Basis der Einrichtung bildet eine von ihm im Jahr 2014 ins Leben gerufene Stiftung, die heute über ein Kapital von 760 000 Euro verfügt. Im Frühjahr wurde der Vorstandsvorsitzende Späth für sein soziales Engagement mit der Staufermedaille des Landes Baden-Württemberg geehrt.

Landkreis ist unterversorgt

Fest steht heute: Der Landkreis und die Region sind mit Hospizplätzen unterversorgt. Die neueste Bedarfsberechnung des Kreises sieht 14 Betten vor. Im Hospiz am Buck stehen aktuell sechs zur Verfügung. Vorgesehen sind neuerdings zwei Pflegestationen mit je sieben stationären Plätzen. Ins Auge gefasst wird zudem eine Tagespflege, um – ähnlich wie in der Altenhilfe – Menschen tagsüber zu betreuen, damit sie möglichst lange zu Hause bleiben können.

Zum Stammpersonal gehören zwölf examinierte Hauptamtliche, die von ehrenamtlichen Helfern unterstützt werden. Ergänzt wird das Team durch Assistentinnen auf Honorarbasis im Bereich Hauswirtschaft. Geschäftsführer ist Patrick Ball, der auch das Seniorenzentrum St. Fridolin in unmittelbarer Nachbarschaft leitet. Einrichtungsleiterin im Hospiz ist Graziella Scholer. Die Pflegedienstleitung hat Claudia Deichsel.

Das Einzugsgebiet der Gäste – es wird bewusst nicht von Patienten oder Bewohnern gesprochen – umfasst den gesamten Landkreis Lörrach, den Landkreis Waldshut und den südlichen Teil von Breisgau-Hochschwarzwald.

Der Förderkreis befindet sich mit 1214 Mitgliedern im Aufwind. Aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden trägt er unter anderem zum Ausgleich des jährlichen Defizits bei und finanziert Angebote zur Verbesserung der Betreuungsqualität auf kulturellem Gebiet.

Rückblick

Im Jahresbericht bedauerte Huck die zahlreichen Einschränkungen des ehrenamtlichen Engagements aufgrund Corona. Trotzdem freute er sich, dass der Second-Hand-Shop „klein aber fein“ an der Hauptstraße in Stetten seit Juni wieder geöffnet hat. Überdies lobte der Vorsitzende die Spendenbereitschaft aus der Bevölkerung.

Aufgrund einer Spende der zum Roche-Konzern gehörenden Romius-Stiftung konnten neue Möbel für das Hospiz-Wohnzimmer gekauft werden.

„Hervorragende Arbeit“ bescheinigte Revisor Horst Donner dem Schatzmeister Anton Reize, der von der Versammlung einhellig entlastet wurde. Gleiches gilt für den Gesamtvorstand des Förderkreises.

Wahlen

Gewählt wurden: Vorsitzender Klauspeter Huck, Zweite Vorsitzende Susanne Wetzel, Schriftführerin Senta Grether, Kassierer Anton Reize, Zweite Kassiererin Gerlinde Böhringer, Beisitzer Andrea Berwanger, Fritz Gruber, Dr. Tilly Nothhelfer und Elke Schreiber.

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