Kreis Lörrach Keine Generation Corona zu sehen

Die Oberbadische
Die Arbeitslosenzahlen im Lörracher Agenturbereich nehmen im Vergleich zum Vormonat weiter ab, liegen aber immer noch deutlich über dem Wert des Vorjahres. Foto: Archiv

Arbeitsmarkt: Weniger Menschen sind ohne Job. Aktuelle Ausbildungslage erweist sich als robust.

Kreis Lörrach - 10 303 Menschen waren im Dreiländereck laut der Arbeitsagentur Lörrach im Oktober arbeitslos gemeldet. Das sind 516 Personen weniger als im September, aber 3126 mehr als im Oktober des Vorjahres. Der Aufwärtstrend des vergangenen Monats setzt sich somit fort.

Die Arbeitslosenquote im Lörracher Agenturbereich liegt derzeit bei 4,6 Prozent (0,2 Punkte weniger im Vergleich zum September) und damit über der Arbeitslosenquote des Landes (4,3 Prozent). Im Landkreis Lörrach liegt der Anteil der Arbeitslosen an den Erwerbspersonen bei fünf Prozent.

Positivtrend setzt sich fort

„Der positive Trend des vergangenen Monats setzt sich auch im Oktober fort. Wie in den Herbstmonaten üblich, geht die Arbeitslosigkeit saisonbedingt zurück, diesmal sogar etwas stärker als in den Vorjahren“, wird Horst Eckert, Leiter der Lörracher Arbeitsagentur, in einer Mitteilung zitiert. Erfreulich sei, dass der Anteil derer, die eine Beschäftigung aufgenommen haben fast ein Viertel höher war als noch im vergangenen Jahr. „Auch haben weniger Menschen ihre Arbeitsstelle verloren und sich arbeitslos gemeldet. Die Nachfrage der Arbeitgeber nach Arbeitskräften stabilisiert sich, allerdings noch unter dem Niveau des Vorjahres“, erklärt Eckert.

Wichtig sei zudem in diesen unsicheren Zeiten das Thema Fachkräftesicherung: „Unser Arbeitsmarkt wird für An- und Ungelernte nicht mehr wie gewohnt aufnahmefähig sein. Deshalb werde ich nicht müde zu betonen, Qualifizierung und Weiterbildung gerade jetzt in den Fokus zu nehmen. Jetzt ist die richtige Zeit, Fortbildung in Angriff zu nehmen und sich für die Zeit nach Corona zu rüsten.“

Auch in diesem besonderen Jahr, geprägt durch die Unsicherheiten um die Corona-Pandemie, war die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen im Agenturbezirk Lörrach zum elften Mal in Folge höher als die Zahl der gemeldeten Bewerber.

97 Prozent der Jugendlichen konnten laut Mitteilung den Einstieg in den Beruf, weiterführende Schulen oder vorbereitende Bildungsmaßnahmen realisieren. „Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen. Die Corona-Krise wurde in unserer Region nicht zur Ausbildungskrise“, fasst Eckert die Bilanz zusammen. „Zwar haben wir mehr als 14 Prozent weniger gemeldete Ausbildungsstellen in diesem Jahr, aber auf der anderen Seite auch rund 13 Prozent weniger junge Menschen, die auf der Suche nach einer Ausbildung waren. Das Verhältnis zwischen Bewerbern und Stellen lag deshalb nahezu auf dem Niveau des Vorjahres und zeigt auch trotz Corona weiterhin den Mangel an Ausbildungsinteressierten.“

Von Oktober 2019 bis September 2020 wurden im Agenturbezirk Lörrach insgesamt 2748 Berufsausbildungsstellen gemeldet, deutlich weniger als im Vorjahreszeitraum (minus 463).

„Wir nehmen verstärkt Ängste der jungen Menschen wahr, die befürchten, dass ein Unternehmen aufgrund der Pandemie während der Ausbildung in wirtschaftliche Schieflage geraten kann“, erklärt Eckert.

Seit Beginn des Beratungsjahres am 1. Oktober 2019 haben insgesamt 2033 Bewerber die Ausbildungsvermittlung der Agentur für Arbeit bei der Suche nach einer Ausbildungsstelle in Anspruch genommen.

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